"Gute Arbeit geleistet"
Landrat ist stolz auf bisher Erreichtes und will künftige Herausforderungen lösen
Fotos: Gerhard Manns
28.02.2021 / BAD HERSFELD -
Spannung ohne klassischen Wahlkampf: Unter diesem Motto steht die anstehende Landratswahl im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Amtsinhaber Dr. Michael Koch (CDU) will für weitere sechs Jahre die Geschicke der Behörde leiten. Dabei setzt er auf bisher Erreichtes und die Aussicht, im Kampf gegen die Corona-Pandemie best- und schnellstmöglich weitere Erfolge zu erzielen.
Besonders die Situation rund um das Rotenburger Herz-Kreislauf-Zentrum (HKZ) ruft immer wieder kontroverse Diskussionen hervor. Aufgrund der schwierigen finanziellen Situation des gesamten Klinik-Konzerns sollen die akutmedizinischen Angebote der Herz-Chirurgie und Kardiologie nach Bad Hersfeld verlagert werden.
Krankenkassen müssen ins Boot geholt werden
Die kommunale Trägerschaft des Klinikums soll in jedem Fall erhalten werden – das hessische Sozialministerium hatte die geplanten Sanierungsmaßnahmen zuletzt als geeignet bezeichnet, "um die Strukturen in der Krankenhausversorgung im Einzugsgebiet des Klinikums Hersfeld-Rotenburg dauerhaft zu verbessern". Laut Koch müssen allerdings die Krankenkassen ebenfalls mit ins Boot geholt werden. Eine private Trägerschaft des Klinikums soll vermieden werden, da etwaige Gewinne einzelner Klinikbereiche nicht an Dritte abgeführt werden sollen. Eine partielle Zusammenarbeit mit privaten Trägern schloss Koch indes nicht grundsätzlich aus.
Seit rund einem Jahr ist das Krisenmanagement für Koch zur täglichen Arbeit geworden. In der Corona-Pandemie zeigte sich, wie viele Befugnisse die Landkreise in Deutschland haben. Viele einschränkende Maßnahmen mussten verabschiedet werden, dem promovierten Juristen fiel das nicht immer leicht: "Ich hätte nie gedacht, dass ich als Landrat mal eine nächtliche Ausgangssperre verhängen muss. Sowohl mit meinen Amtskolleg:innen wie auch mit den hiesigen Bürgermeister:innen hat die Zusammenarbeit, bis zum heutigen Tag, sehr gut funktioniert. In der Krise hat sich deutlich gezeigt: Gemeinsam findet man immer eine Lösung", bilanziert Koch. Die Bürger:innen hätten Teamgeist, Durchhaltevermögen und Verständnis gezeigt, worauf Koch besonders stolz ist.
Auf einer Linie gewesen
Bei den wesentlichen Entscheidungen sei man mit den 20 Bürgermeister:innen auf einer Linie gewesen - ohne dass dabei Parteipräferenzen eine Rolle gespielt hätten. "Die Bürger:innen können zufrieden mit den Bürgermeister:innen und Bediensteten der Gemeinden und des Landkreises sein, alle Beteiligten sind in der Krise über sich hinausgewachsen", so der passionierte Motorradfahrer weiter.
Der klassische Wahlkampf ist in diesen Zeiten allerdings eher schwierig. Koch hierzu: "In Zeiten einer Pandemie nehmen die Amtsgeschäfte eine noch größere Rolle ein. Dafür benötigt man viel Energie und Zeit. Allerdings ist es für parteipolitisch Interessierte schade, dass man nicht miteinander debattieren kann. Dass der klassische Wahlkampf in diesem Jahr fast komplett ausfällt, ist bedauerlich." Gezwungenermaßen sind die politisch Aktiven fast ausschließlich auf digitale Angebote ausgewichen, da gerade in diesen Zeiten der Informationsbedarf hoch wie nie ist.
"Ich baue darauf, dass mein Engagement in den vergangenen fünfeinhalb Jahren wertgeschätzt wird und ich die Wählerinnen und Wähler überzeugen kann, um den Landkreis gemeinsam mit meinem Team durch die künftigen Herausforderungen steuern zu dürfen", appelliert Koch zum Abschluss des Gespräches. (Kevin Kunze) +++