Bürgermeister Froß zeigt Verständnis

Spürbare Entlastung für Eltern: Gemeinde setzt Kita-Gebühren aus

Die Gemeinde Petersberg möchte Familien entlasten.
Symbolbild: Pixabay

22.01.2021 / PETERSBERG - Die Gemeinde Petersberg will Eltern entlasten: Der Gemeindevorstand hat die Kita-Gebühren für Eltern, die ihre Kinder nicht oder nicht in vollem Umfang zur Betreuung geben, ausgesetzt. Das soll rückwirkend für Januar und solange gelten, bis der Lockdown beendet ist.



"Es ist eine paradoxe Situation: Das Land Hessen appelliert an die Eltern, die Kinder zu Hause zu lassen, und gleichzeitig sollen sie weiter Beiträge bezahlen. Diesen Widerspruch wollen wir nun auflösen", erklärt Bürgermeister Carsten Froß. Er hat deswegen einen Vorstoß gemacht: Wer sein Kind während des Lockdowns gar nicht in die Kita schickt, soll keine Beiträge zahlen. Wurde das Kind in weniger als der Hälfte oder bis zur Hälfte der Betreuungstage in einem Monat in der Kita betreut, muss nur noch die Hälfte der Gebühren bezahlt werden. Nur wer sein Kind mehr als die Hälfte aller Betreuungstage in einem Monat in der Kita hatte, dem wird weiterhin der volle Beitrag berechnet.

Der Gemeindevorstand ist diesem Vorschlag des Bürgermeisters gefolgt und hat vorerst eine Gutschrift der Gebühren beschlossen. Für die Eltern heißt das: Die Beiträge werden nach wie vor zum 20. eines Monats abgebucht, aber im Folgemonat gibt es eine Gutschrift, sofern man sein Kind nicht mehr als die Hälfte der Betreuungstage in der Kita hatte. Die Gemeindevertretung muss noch abschließend darüber entscheiden. Diese Regelung steht zudem unter dem Vorbehalt der Vorgaben des Landes Hessen.

"Das ist eine spürbare Entlastung für die Eltern, die gerade jetzt zwischen Home-Office und Home-Schooling besonders gefordert sind. Vielleicht ist das für den einen oder anderen auch ein Anreiz, sein Kind daheim zu lassen und somit zur Verringerung der Kontakte beizutragen", sagt Froß. Zugleich bittet er um Verständnis, dass ein komplettes Erlassen der Gebühren für diejenigen, deren Kind weniger als zuvor betreut wird, nicht möglich ist: "Alle unsere Kitas haben geöffnet. Die Auslastung liegt derzeit zwischen 40 und 50 Prozent, und jede Woche steigt die Zahl der zu betreuenden Kinder. Wir müssen also weiterhin unser Personal vorhalten, die Kosten bleiben für die Gemeinde gleich."

Die Kita-Leitungen werden nun über die geplante Regelung informiert. Ebenso wird sich die Gemeinde in den kommenden Tagen mit den Eltern in Verbindung setzen. (pm) +++

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