Trend zu Schnapszahldaten rückläufig

In Fulda heiratet am 21.1.21 kein Paar - Heiratswillige gesucht

Auch in diesem Jahr trauen sich Paare, den Bund fürs Leben zu schließen
Symbolbilder: pixabay

22.01.2021 / REGION - Eine große Traumhochzeit mitten im Mai hatten sich wohl einige Paare im letzten Jahr wunderschön vorstellen können, doch bekanntlich kam es anders. Die meisten Heiratswilligen standen vor der Frage: entweder eine Trauung im ganz kleinen Kreis oder den Termin komplett auf das nächste Jahr verschieben? Doch auch das war für die Planer:innen mit großen Fragezeichen versehen: die Entwicklung der Pandemie konnte (und kann) bis jetzt niemand exakt vorhersagen, Flexibilität ist nach wie vor angesagt.



Wenn man den 'schönsten Tag im Leben' nicht ganz allein oder nur mit den Trauzeugen feiern will, gibt es eben viel zu bedenken - vom Wetter bis zur Bewirtung der Gäste. Bei all den Unwägbarkeiten gerät das Wunschdatum für den Start in den Honeymoon offenbar in den Hintergrund: Hauptsache getraut werden, ganz egal wann, ist wohl derzeit die Devise! Die in der Vergangenheit allseits beliebten Schnapszahldaten  - wie zum Beispiel der 21.1.2021 - scheinen bei der Terminfestlegung keine Rolle mehr zu spielen. Im Standesamt im Stadtschloss gab es jedenfalls am Donnerstag keinerlei Andrang, die Ringe blieben in der Schatulle, die Sektkorken in der Flasche, kein Paar ließ sich trauen.

In der derzeitigen Lage ist offenbar Spontaneität angesagt. Paare legen den Termin für den großen Tag momentan lieber kurzfristig fest. Doch die vorher notwendigen Formalitäten lassen eine ad-hoc-Hochzeit nicht zu. Zwei bis vier Wochen sind schon notwendig, um eine Trauung vorzubereiten und alle notwendigen Unterlagen zusammenzuhaben.

Schnapszahldaten nicht mehr so gefragt

Magistratspressesprecher Johannes Heller erklärt dazu auf Anfrage: "Nach den Erfahrungen unseres Standesamtes sind Schnapszahlendaten grundsätzlich nicht mehr so gefragt wie noch vor einigen Jahren. So gab es zwar am 2.01.2021 zwei Eheschließungen, aber weder am 20. noch am 21. 1. 21 wurde geheiratet. Auch für den 1.2.2021  liegen noch keine Anmeldungen bzw. Anfragen vor. Für weitere interessante Daten wie den 21.10.2021, 21.12.2021 oder 22.02.2022 gibt es bisher ebenfalls noch keine Anmeldungen." Für eine Traumhochzeit im Wonnemonat steht jetzt zusätzlich der 21. Mai  zur Verfügung, der erst seit der Absage des Hessentags wieder für Eheschließungen freigegeben wurde. Aus diesem Grunde liege bisher erst eine Anmeldung vor, sieben Termine seien noch verfügbar.

Doch allen Corona-Einschränkungen zum Trotz ist das Hochzeitmachen nach wie vor gefragt. "Im vergangenen Jahr 2020 gab es in Fulda 410 Trauungen, 2019 waren es 408, es gab also keine große Veränderung wegen Corona - im Gegenteil, es gab sogar einen kleinen Anstieg", teilt die Pressestelle mit. In der Anfangs-Corona-Zeit seien viele Paare verunsichert gewesen, manche verschoben den Termin, zumeist in den Herbst. "Die meisten Paare nutzten ihren Tag dennoch; zum Teil wurden Verwandte und Freunde kreativ über Live-Übertragungen virtuell eingebunden. "Es gab auch Paare, die diese Zeit bewusst nutzten, weil sie den kleinen Rahmen als angenehm empfunden haben", so Heller.

Wenn auch Sie uns von Ihrer eigenen Traumhochzeit im Coronajahr erzählen möchten oder sich in diesem Jahr trauen lassen wollen, freuen wir uns über Ihre Mail an redaktion@osthessen-news.de. (Carla Ihle-Becker)+++



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