O|N-Reporterin Michelle Kedmenec
"Närrische Bolognese statt Polonäse" - So war mein Einkauf statt Einmarsch
Fotos: Privat
19.01.2021 / FULDA -
Samstagmorgen im Januar: Die Uniform hängt bereit und die Stiefel sind geputzt. Eigentlich ein ganz gewöhnlicher Anblick, ist man Fastnachter wie ich. Aktuell ist aber alles anders. Deshalb springt da schon einmal das Herz beim Anlegen der Orden. Wo es hingeht? Zum Einkaufen! Wenn wir schon nicht feiern können, wird eben gemeinsam Gutes getan: Die Gemeinschaftsaktion "Einkauf statt Einmarsch" wird von den Fuldaer Rand- und Bundesstaaten durchgeführt. Herausgeputzt in Uniform kaufen wir für Menschen ein und bringen die Lebensmittel nach Hause - am Samstag durfte ich, wie viele andere Fastnachtsfreunde, zum Einkaufen losziehen.
Brötchen und Bolognese
Am Bahnhofsplatz angekommen, traf ich mich mit meiner Freundin Véronique. Gemeinsam ging es für uns in die "Schaltzentrale" der Aktion. Dort warteten schon freudig Stadtbaurat und ehemaliger Brunnenherr Daniel Schreiner und Jörg Schmidt von den Aschenberger Wolkenkratzern auf uns. Bei der Organisation werden sie vom Gardeinspekteur der Stadt Fulda Florian Herr unterstützt. Jedes Einkaufspaar wurde zu einem festen Abholtermin bestellt. Alles bestens organisiert: Es gab Einkaufslisten, Einkaufstaschen und die passenden Masken - nun konnte es endlich losgehen.Erstmal Brötchen beim Bäcker holen - unsere Kundin hatte genaue Vorstellungen, wo es hingehen sollte. Umso einfacher für uns. Anschließend ging es in den Supermarkt: Hackfleisch, passierte Tomaten, Nudeln und Co. Da gab es am Samstagabend wohl eine Bolognese. Im Einkaufsmarkt angekommen, trafen wir auf erfreute Gesichter der Mitarbeiter. Von der Fleischtheke rief es: "Schön, dass ihr da seid!" So macht Einkaufen definitiv Spaß! Alles in unseren "Einkauf statt Einmarsch"-Taschen verstaut, machten wir uns auf den Weg zum Aschenberg. Dort wohnten unsere Besteller. Einmal geklingelt und schon wurde die Ware schnell übergeben - mit Mindestabstand, Freude bei den Empfängern und so sicher wie möglich. Mission erfüllt, würde ich sagen. Denn auch bei unseren anderen Kunden wurden wir herzlich mit Abstand und Begeisterung begrüßt. Eine Aktion, die nicht nur unsere Mitmenschen, sondern vor allem auch uns Karnevalisten glücklich macht.
Fuldaer Narren helfen gerne