Machtkampf hat ein Ende!

Nun ist es amtlich: Armin Laschet ist neuer Bundesvorsitzender der CDU

Der neue CDU-Bundesvorsitzende: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet.
Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

17.01.2021 / BERLIN - Nun ist es amtlich: Armin Laschet wird neuer Bundesvorsitzender der CDU. Der 59-Jährige setzte sich am Samstagvormittag auf dem ersten digitalen Parteitag der Union im zweiten Wahlgang gegen Friedrich Merz durch. Von den 1001 Deligierten votierten 521 für Laschet, 466 für Merz. Im ersten Wahlgang konnte Norbert Röttgen 224 Stimmen auf sich vereinigen. Armin Laschet löst Annegret Kramp-Karrenbauer ab, die das Amt seit Dezember 2018 inne hatte.


"Ich danke für das große Vertrauen und bin mir der Verantwortung bewusst, die mit diesem Amt verbunden ist", sagte Laschet bei seiner Siegesrede. Und er dankte Kramp-Karrenbauer für ihre Arbeit in den vergangenen zwei Jahren und den beiden Mitbewerbern Merz und Röttgen. "Lieber Armin, aber auch noch einmal lieber Norbert, vielen Dank für das gute Miteinander", sagte Friedrich Merz.

Vor der Wahl hatten alle drei Kandidaten die Möglichkeit, sich in einer maximal 15-minütigen Rede vorzustellen. Armin Laschet ging nicht nur auf die Corona-Krise ein, sondern auch auf den Sturm aufs Kapitol. "Mein Vater war Bergmann", sagte er. Er habe ihm immer gesagt: "Wenn du unter Tage bist, ist es egal, wo dein Kollege herkommt." Religion, Nationalität - so etwas spiele keine Rolle, wichtig sei, dass man sich aufeinander verlassen könne. Laschet betonte seine exekutive Erfahrung. "Jeder kann groß sein, jeder kann glänzen. Ich bin vielleicht nicht der Mann der perfekten Inszenierung, aber ich bin Armin Laschet. Und darauf können Sie sich verlassen", sagte er.

"Was war das für ein Jahr 2020", begann Friedrich Merz seine Ansprache. Und fügte hinzu: "Wir hätten uns alle gern persönlich getroffen." Doch das sei in diesen Zeiten nicht möglich. Mit dem digitalen Parteitag zeige man auch: "Wir gehen mit gutem Beispiel voran, wir setzen die Standards." Merz betonte, dass der Impfstoff, mit dem Corona bekämpft werden könne, aus Deutschland stamme. "Deswegen dürfen wir und können wir Zuversicht vermitteln an die Menschen in Deutschland", sagte er. Merz zeigte sich optimistisch: Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland werde sich verbessern, Unternehmen würden die Krise überstehen.

"Es geht eigentlich nur um eins: um Zukunftskompetenz", sagte der CDU-Außenexperte Norbert Röttgen. Die CDU solle der Ort werden, wo Zukunftsfragen diskutiert und Antworten gefunden würden. "Wir müssen uns klar machen, was diese außerordentlichen Zeiten, in denen nichts mehr sicher und normal zu sein scheint, bedeuten. Es geht um die Zukunft der CDU." Röttgen betonte, er sei stolz darauf, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel das Land durch die Krise führe. "Anfangen müssen wir bei uns selber. Auch wir haben Veränderungsbedarf", griff er den Modernisierungsgedanken auf. "Wir müssen Volkspartei bleiben, und wir bleiben es nur, wenn wir uns verändern." (mw) +++

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