Aufatmen in der Natur

Nach Chaos in den Wintersportgebieten: Menschen halten sich an Regeln

Der Schnee hat überall seinen Reiz- nicht nur in den üblichen Touristen-Hotspots
Fotos: Miriam Rommel

16.01.2021 / REGION - Weiße Wiesen, eingeschneite Bäume, wunderschöne Schneelandschaft: Seit rund zwei Wochen liegt die Rhön in voller Winterpracht. Während noch vor rund zehn Tagen die Straßen rund um Hessens höchsten Berg, der Wasserkuppe, vom Verkehr völlig verstopft waren, herrschte am Freitag idyllische Ruhe.



Kontaktregeln, Kilometerradius und Ausgangssperren zeigten erste Wirkung: Vorbei war das Chaos auf der Wasserkuppe und in den umgrenzenden Dörfern. Während Schneeflocken stetig vom Himmel rieselten, zog es nur noch wenige Menschen in die Rhön. Die Autos, die auf den Parkplätzen abgestellt waren, konnte man am frühen Nachmittag zählen. Keine Freizeittouristen mehr aus dem Main-Kinzig- oder Schwalm-Eder-Kreis, sondern nur vereinzelte Sportler aus der umliegenden Gegend waren hier an diesem Tag zu sehen.

"Leute haben sich wie die Axt im Wald benommen"

Im Gebiet um die Rhönwaldloipe zwischen Hilders und Frankenheim (Thüringen) herrschte zwar ein wenig mehr Betrieb, aber auch hier nutzten vor allem die Einheimischen die (sportlichen) Möglichkeiten zum Alltagsausgleich. Gerade nach dem Jahreswechsel, erzählt ein Mann im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS, sei dies kaum möglich gewesen. "Ich wohne schon immer in Hilders und nutze die Loipe hier im Winter seit vielen Jahren", erklärt er. "Was hier allerdings noch vor einer Woche los war, war wirklich nicht mehr feierlich."  Familien mit Kindern, welche die Straßen zugeparkt und anschließend die für die Skifahrer gewalzten Spuren niedergetrampelt hätten oder große Touristengruppen aus dem gesamten Bundesgebiet, die ihren Müll im Wald hinterließen, seien echte Probleme gewesen. "Es haben sich viele einfach wie die Axt im Wald benommen."

Auch in Hinblick auf Natur und Tiere, meint er, sei dies ein kaum tragbarer Zustand gewesen. "Dadurch, dass nicht auf den Wegen geblieben und einfach querfeldein gelaufen wurde, wurden Pflanzen, die unter der Schneedecke liegen, zerstört und Dachse, Eichhörnchen oder Igel in ihrer Winterruhe aufgeschreckt."

Der Rhöner hofft nun, dass sich die Menschen auch an diesem Wochenende wieder an die bestehenden Regeln halten. "Das Gute ist doch, im Moment liegt bei fast jedem Schnee vor der Haustür. Da kann man auch allerhand machen." Und die Kinder, betont er, könnten abseits des Naturschutzgebietes sowieso wesentlich besser toben.

Parkplätze und Zufahrten weiter gesperrt

Auch an diesem Wochenende sind die Parkplätze in den meisten Wintergebieten tagsüber gesperrt, im Vogelsbergkreis sieht es ähnlich aus. Die Zufahrtsstraßen zum Hoherodskopf und der Herchenhainer Höhe sind bis zum 31.01.2021 tagsüber sogar komplett dicht. (mr) +++

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