150 weitere Lkw von und nach Mecklar

Freie Wähler wollen verbindliches Verkehrskonzept für die Neuansiedlung

Den Freien Wählern ist Jürgen Richter, Michael Barth, Noah Seitz, Hans Vierheller und Michael Adam von links) ist die immense Verkehrsbelastung ein Dorn im Auge.
Foto: Freie Wähler

16.01.2021 / BAD HERSFELD - "Die geplante Ansiedlung eines großen Frische-Logistikunternehmens im Gewerbepark Bad Hersfeld-Ludwigsau, östlich der Kreisstadt Bad Hersfeld, mag für Ludwigsau eine freudige Mitteilung sein, für Bad Hersfeld ist sie das nur bedingt. Grundsätzlich begrüße man natürlich die weitere Ansiedlung von Firmen in diesem Gebiet. Jedoch befürchten wir eine ungeheure Zunahme des LKW-Verkehrs durch die Innenstadt. Das muss in jedem Fall verhindert werden!" Mit dieser Erklärung reagierte FWG-Stadtverbands- und Fraktionsvorsitzender Jürgen Richter auf die Ankündigung der Ansiedlungs-Absicht des Logistik-Dienstleisters.



"Wir haben heute schon viel zu viel LKW-Verkehr in der Innenstadt mit einem enormen Verkehrsdruck entlang der
Bundesstraße 324, was uns regelmäßig an die Belastungsgrenze eines geordneten Verkehrsflusses bringt", so Richter in einer Presseinformation.

Weitere 130 bis 150 Lkw pro Tag zwischen 6 Uhr und 22 Uhr von und nach Mecklar seien eine Zumutung für die Bürger:innen in Bad Hersfeld. "Selbst, wenn nur die Hälfte durch die Innenstadt fahren würde, würde das das Maß der Zumutbarkeit sprengen" so die FWG. Schon heute nutzen zahllose Lkw illegal die Abkürzungen durch Bad Hersfeld, um die beiden Autobahnkreuze Kirchheimer und Hattenbacher Dreieck zu vermeiden und damit Kilometer einzusparen. Tatsächlich bedeute das auch eine Ersparnis von einigen Kilometern, bringe aber Lärm, Gestank und Gefahr in die Mitte von Bad Hersfeld.

Daher fordere die FWG dreierlei:


Zum ersten einen Schienenanschluss bei Langstrecken-Transporten über 300 km für den Frischelogistiker im Industriegebiet. Zum zweiten für diejenigen Lkw, die gleichwohl auf der Straße rollen müssen, ein Durchfahrtsverbot für die Bad Hersfelder Innenstadt. Und drittens engmaschige Lkw-Kontrollen auf der Homberger Straße und zwar nach Geschwindigkeit und Rechtmäßigkeit der Streckennutzung.

Während des Hessentages 2019 ist es nach Darstellung der Freien Wähler sehr gut möglich gewesen, die meisten Lkw-Verkehre aus der Bad Hersfelder Innenstadt herauszuhalten. "Warum soll das heute nicht mehr möglich sein?" fragt FWG-Chef Richter. In der Homberger Straße herrsche nachts zwar Tempo 30 km/h, doch werde dies nicht ausreichend kontrolliert und daher donnerten die Lkw weiter ungehemmt nach Bad Hersfeld herein. "Das können wir nicht länger zum Wohle unserer Bürger:innen akzeptieren. Wir haben ausreichend Autobahnen, nun sei es Sache der Behörden, die Nutzung auch durchzusetzen."

Richter kündigte an, dass die FWG sich für ein tragfähiges Verkehrskonzept in Verbindung mit der Ansiedlung des Unternehmens einsetzen werde. (pm) +++

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