Wiedereröffnung verschoben

Jetzt doch nicht: Südtirol rudert zurück, Skigebiete bleiben weiterhin zu

Die Alpenregion rudert zurück: Die Skigebiete öffnet erst einmal doch nicht.
Fotos: Marcel Messner

16.01.2021 / BOZEN - Am 5. Januar gab das Land Südtirol (Italien) grünes Licht, dass die Wintersportanlagen ab dem 18. Januar wieder öffnen dürfen. Jetzt, drei Tage vor der großen Wiedereröffnungen, die 180-Grad-Wende: Die Skigebiete bleiben dicht! Das berichtet die Südtiroler Tageszeitung Dolomiten am Freitag. Demnach sollen sich Land und Liftbetreiber auf eine Verschiebung geeinigt haben.



Gründe dafür gibt es viele. Zum einen hatte Italien das Reiseverbot zwischen den Regionen im Stiefelstaat bis zum 15. Februar verlängert. Somit würden die italienischen Gäste erst einmal einen Monat aus bleiben - nur überwiegend Einheimische könnten also das Skiangebot nutzen. Das sei für viele Betreiber nicht rentabel genug. Zum anderen kamen in Südtirol nun doch Zweifel zu den Ausgleichszahlungen auf, die das Land bei diesem "Alleingang" womöglich nicht ausgezahlt bekommen würde.

Lage weiter angespannt

Außerdem bleibt die Corona-Lage auch in der nördlichsten Region Italiens weiter angespannt: 32.237 Fälle gab es in Südtirol bislang, 612 Menschen sind an oder mit dem Corona-Virus gestorben. Am Freitag wurden 529 Neuinfektionen und sechs Todesfälle gemeldet.

Für die Landesregierung war deshalb klar: Die Eröffnung der Skigebiete muss verschoben werden. Dem stimmten bei Beratungen am Donnerstagabend wohl auch die Liftbetreiber zu. "Schade, hier herrschen traumhafte Bedingungen und es wäre eigentlich alles angerichtet, um euch allen genussreiche Winterfreuden zu bereiten. Wir müssen uns jedoch den politischen Entscheidungen in dieser Ausnahmesituation fügen", heißt es auf verschiedenen Skigebiets-Facebookseiten. 

Wohl keine Öffnung vor Mitte Februar

Ein genauer Öffnungstermin steht bislang noch nicht fest - vermutlich bleiben die Lifte aber erst einmal bis Mitte Februar weiterhin zu. Auch wenn die Entscheidung aufgrund der aktuell kritischen Lage für viele nachzuvollziehen ist, ist die Verschiebung vor allem für die Betreiber und Mitarbeiter ein weiterer harter Schlag. Denn diese stehen weiterhin ohne Job da. 

Ein Blick auf die Nachbarländer Schweiz und Österreich zeigt: Dort sind die Skigebiete aktuell noch geöffnet. Doch schon jetzt haben viele Betreiber angekündigt, bald wieder schließen zu wollen. Gäste fehlen und außerdem sei die Angst vor der neuen Virusmutation einfach zu groß. (Luisa Diegel) +++



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