"Selbstmitleid und Selbstgerecht"

Schlagabtausch:Günter Rudolph (SPD) wettert gegen Ziegler-Raschdorf

Günter Rudolph reicht es. Er wirft Margarete Ziegler-Raschdorf Selbstgerechtigkeit vor
Foto: picture alliance / dpa | Marc Tirl

15.01.2021 / FULDA/WIESBADEN - Nachdem die Beauftragte der Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf (69, CDU) sich zu ihrem Gehalt geäußert hat (OSTHESSEN|NEWS berichtete), meldet sich nun der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Günter Rudolph zu Wort.



"Erwartungsgemäß hält Frau Ziegler-Raschdorf es für angemessen, dass sie für dieselben Aufgaben, die sie zehn Jahre lang ehrenamtlich (mit einer Aufwandsentschädigung von 1.000 Euro pro Monat) übernommen hatte, nun 7.600 Euro monatlich bekommt. Die BILD-Zeitung zitiert die Beauftragte mit den Worten "Manchmal habe ich gedacht: ‚Du wirst ganz schön ausgenutzt‘."

"Ein Schlag ins Gesicht!"

Günter Rudolph meint dazu: "Den Äußerungen der Beauftragten kann man entnehmen, dass sie die Vervielfachung ihrer Bezüge als späten, aber gerechten Lohn empfindet. Die Aussage, sie habe sich als ehrenamtliche Beauftragte ‚ausgenutzt‘ gefühlt, offenbart neben einer gehörigen Portion Selbstmitleid vor allem, dass Frau Ziegler-Raschdorf das Wesen des Ehrenamtes nicht verstanden hat: Ein Ehrenamt übernimmt man, um freiwillig und ohne materielle Gegenleistung der Gesellschaft zu dienen. Man tut das entweder aus Überzeugung und persönlichem Engagement oder man tut es gar nicht. Die Selbstgerechtigkeit von Frau Ziegler-Raschdorf ist ein Schlag ins Gesicht der vielen, vielen Menschen, die sich in Hessen jeden Tag zusätzlich zu ihrem Beruf ehrenamtlich engagieren und damit unsere Gesellschaft zusammenhalten – zum Beispiel bei den Tafeln, bei der Freiwilligen Feuerwehr oder in der Kommunalpolitik. Deren Zorn auf die CDU-Vetternwirtschaft im Innenministerium ist nur zu verständlich."

Von Innenminister Peter Beuth (CDU) forderte Rudolph eine detaillierte Darstellung der zusätzlichen Arbeitsbelastungen, denen die Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler angeblich ausgesetzt sei. "Bisher gibt es keinen Hinweis darauf, dass sich mit der Bezahlung auch der Arbeitsumfang von Frau Ziegler-Raschdorf verachtfacht hat", sagte Günter Rudolph. (pm/mr) +++

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