Attraktiv und lebendig

Wie Ortskerne erhalten und wiederbeleben? "Thema mehr in den Fokus rücken"

"Wir müssen das Thema Ortskernerhalt stärker in den Fokus rücken, das ist entscheidend für unser Erscheinungsbild" erklärt Manuel Günzel.
Fotos: Martin Darmöller:

14.01.2021 / FELDATAL - Das Thema Dorfentwicklung und Ortskernerhalt ist nicht neu und dennoch aktueller denn je. Laut einer Umfrage des Digitalverband Bitkom würde jede/r Fünfte ein "Leben im Grünen" der Stadt vorziehen, wenn Homeoffice künftig größtenteils möglich wäre. Dazu braucht es eine gute Internetverbindung und natürlich auch Wohnraum, was einerseits über Neubauten denkbar wäre. Einer Alternative dazu gingen zwei Kandidaten der Bürgerliste etwas auf den Grund – den Erwerb, die Sanierung oder Renovierung von Altbauten im Ortskern der kleinen Flächengemeinde Feldatal.



"Wir müssen das Thema Ortskernerhalt stärker in den Fokus rücken, das ist entscheidend für unser Erscheinungsbild" erklärt Manuel Günzel. Der 28-jährige Günzel wohnt aktuell in Groß-Felda und baut momentan mit seiner Freundin sein Elternhaus in Köddingen um.

Ziel der hessischen Dorfentwicklung ist es, die Dörfer im ländlichen Raum als attraktiven und lebendigen Lebensraum zu gestalten sowie durch eine eigenständige Entwicklung sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Potenziale vor Ort mobilisieren. Soweit die Theorie, doch in der Praxis sieht das Ganze schon wieder anders aus, erleben Karsten Bernhard und Manuel Günzel beim Ortsrundgang durch Windhausen. Dabei hat Feldatal infrastrukturell Einiges zu bieten, Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten sowie Kindergarten und Grundschule bieten alles, was junge Familien benötigen. Hinzu kommen unterschiedliche Angebote von Vereinen was Sport, Kultur und Freizeitangebote angehen.

Bernhard und Günzel halten Dorf- / Regionalentwicklung für wichtig und zielführend. Dennoch sind beide davon überzeugt, dass die Initiative von der Gemeinde angestoßen werden muss. So wollen die beiden Kandidaten Besitzer von leerstehenden Häusern überzeugen Investitionen vorzunehmen oder auch die Immobilie zu verkaufen. "Letzten Endes geht es darum in alte oder auch denkmalgeschützte Häuser zu investieren" fasst Manuel Günzel zusammen. Diese Aufgabe könne nur gemeinsam mit den Ortsbeiräten und einem Konzept angegangen werden.

Für Neubaugebiete erlässt die Gemeinde Feldatal aktuell jungen Familien fünf Euro pro qm Bauland, was veräußert wird. Ein solches Modell könnte auch auf renovierungsbedürftige Altbauten übertragen werden. Jedoch wird beiden rasch klar, dieses Thema muss in der Gemeindevertretung der kommenden Jahre behandelt und gemeinsam mit den Ortsbeiräten angegangen werden. (pm) +++



X