O|N im Landtag (1)

Fünf Fragen, fünf Antworten: CDU-MdL Markus Meysner aus Fulda

Der Fuldaer Landtagsabgeordnete Markus Meysner (CDU).
Foto: Moritz Pappert

15.01.2021 / WIESBADEN - Der hessische Landtag besteht aus 137 Abgeordneten. Auch Osthessen ist durch einige Abgeordnete vertreten. In unregelmäßigen Abständen stellen wir von OSTHESSEN|NEWS die Abgeordneten mit persönlichen Fragen vor, berichten aus Wiesbaden und liefern spannende Geschichten aus der  Landeshauptstadt, dem Zentrum der Hessen-Politik. Los geht es mit Markus Meysner (CDU).

Markus Meysner ist 54 Jahre alt, aus Fulda und seit 2014 im hessischen Landtag. Er ist Sprecher für Forst und Jagd, für Fremdenverkehrspolitik und für Verkehrspolitik. Er ist zuständig für den Wahlkreis: 15 - Fulda II.

Sie sind tourismuspolitischer Sprecher: Was kann das Land tun, um der Tourismusregion Rhön durch die Krise zu helfen?

"In dieser Krise sind hauptsächlich die betroffen, die zum Ziel haben, Leute zusammenzubringen, das ist die gesamte Freizeitbranche. Mit all den Maßnahmen und Programmen, die wir bereits auf den Weg gebracht haben, versuchen wir ja zu helfen und die teilweise massiven finanziellen Einbußen abzufedern. Wir müssen aber auch schauen, wie sich der Tourismus letztendlich entwickelt. Ich glaube, gerade der Sommer war für die Rhön positiv, weil viele Urlauber keine großen Reisen mehr machten und in Deutschland blieben. Das Land kann dennoch die finanziellen Einbußen nur abfedern, sie aber nicht komplett auffangen. In Voraussicht, dass 2021 auch kein Jahr der großen Reisen werden wird, ist auch die Idee und Fantasie der einzelnen Unternehmer gefragt, sich auf diese Situation einzustellen und entsprechende Angebote zu erarbeiten. Aber auch hier arbeitet das Land an Programmen zur Unterstützung des Tourismus in Hessen"

Sie haben sich in einem Interview als Merz-Fan geoutet: Warum soll Friedrich Merz CDU-Parteichef werden?

"Sie wissen, dass sich der CDU Kreisvorstand bei der letzten Vorsitzendenwahl für Merz ausgesprochen hat. Bei der jetzigen Wahl gibt es kein festes Votum. Persönlich gibt es eine Präferenz für Merz, aber noch keine 100-prozentige Festlegung. Merz ist ein Wirtschaftspolitiker. Ich persönlich glaube, wir müssen in der jetzigen Situation einen Fokus auf die Wirtschaft legen. Man kann letztendlich nur das Geld ausgeben, was man hat. Zum anderen steht er auch für eine Aufbruchstimmung, die viele Wähler erwarten. Von den Kandidaten, die aktuell zur Auswahl stehen, vermittelt er das am ehesten."

Der Hessentag in Fulda wurde abgesagt. War die Entscheidung richtig?


"Die Entscheidung, den Hessentag für 2021 in Fulda abzusagen ist zwar schade aber mehr als richtig. Die aktuelle Lage, wie auch die Prognose mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln macht deutlich, dass eine zufriedenstellende Durchführung des Hessentags in diesem Jahr sicherlich nicht möglich gewesen wäre. Es ist auch positiv zu bewerten, dass das Land Hessen sich finanziell an einem evtl. entstehenden Defizit beteiligt und für 2026 eine Neuausrichtung des Hessentags für Fulda, unter Berücksichtigung dann neuer Finanzmittel,  zugesagt hat. Aus den Erfahrungen des letzten Hessentags wird es für uns alle wesentlich schöner, einen Hessentag in der altbewährten Form in 2026 zu feiern als einen abgespeckten Hessentag mit Einschränkungen in diesem Jahr. Das Zusammengehörigkeitsgefühl und der Stolz auf unsere Heimat, all das Positive, was mit einem ordentlichen Hessentag einhergeht, wird so 2026 weitaus mehr zur Geltung kommen. Wir üben uns in Geduld, hübschen unsere Stadt in den kommenden Jahren noch mehr auf, um dann noch beeindruckender feiern zu können. Rundum keine einfache aber die richtige Entscheidung."


Der umstrittene Entwurf des Landesentwicklungsplans wurde geändert. Michael Busold von der SPD sagt aber, Sie hätten "keinen guten Job im Sinne der Interessen der Menschen" gemacht. Was sagen Sie dazu?

"Er hat es wahrscheinlich nicht verstanden. Ich denke gerade für unsere Region haben wir einen sehr guten Job gemacht. Wir haben direkt nach der Vorstellung des LEP durch Minister Al-Wazir Bedenken angemeldet, engen Kontakt zu den Bürgermeistern gesucht und zusammen mit dem Kreis und den Gemeinden interveniert. Viele Gespräche, u.a. mit der Landesregierung, führten zu dem Ergebnis, dass die Zuordnung zu anderen Mittelzentren, über die Kreisgrenzen und Regierungspräsidiumsgrenzen hinweg, gestrichen worden ist. Für den Landkreis Fulda bleibt die Zuordnung wie sie war und das ist durchaus ein Erfolg. Die bisherigen Zusagen in Bezug auf die finanziellen Ausgleiche gehen auch in die richtige Richtung, müssen aber noch gefestigt werden. Aber auch hier erste Erfolge."

Die geplante Bahntrasse ist ein großes Thema in Osthessen. Welche Variante ist die beste für die Region?


"Die, die von einer breiten Mehrheit getragen wird. In unserem Fall ist das die Variante IV. Auch wenn es in Kalbach in kleinen Bereichen höhere Belastungen gäbe, steht es im Vergleich zu den Auswirkungen der anderen Varianten in keinem Verhältnis. Ich verstehe die Menschen, die dort wohnen, aber Variante IV scheint die "verträglichste" Lösung." (Moritz Pappert) +++

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