Fehltage im 1. HJ 2020 über Landesschnitt

DAK-Gesundheitsreport 2020: Krankenstand während Corona-Krise gesunken

Der Gesundheitsreport 2020 der DAK wurde veröffentlicht.
Symbolbild: pixabay

30.09.2020 / BAD KISSINGEN / RHÖN-GRABFELD - Der Krankenstand in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld ist im ersten Halbjahr 2020 gesunken. Die Zahl der Erkrankungen nahm trotz der Corona-Pandemie im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte ab. Mit 4,6 Prozent gab es in der Region jedoch einen deutlich höheren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (3,8 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des ersten Halbjahres von 1.000 Arbeitnehmern 46 krankgeschrieben. Im gesamten Vorjahr 2019 betrug der Krankenstand in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld 4,8 Prozent. Damit hatte die Region den höchsten Krankenstand 2019 in Bayern. Zum Vergleich: der niedrigste wurde mit jeweils 2,9 Prozent im Landkreis München sowie in Starnberg verzeichnet.



Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für die Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld zeigt die Entwicklung des Krankenstandes im vergangenen Jahr und die wichtigsten Veränderungen im ersten Halbjahr 2020 auf. Hier wird deutlich, wie sich die Anzahl und Dauer der Krankschreibungen während der Corona-Krise in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres veränderten. Die Fehltage bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen stiegen um 53 Prozent an und damit am stärksten von allen Diagnosen. Rückenschmerzen und Co. verursachten damit erneut den größten Anteil am Krankenstand in der Region. Verletzungsbedingte Krankschreibungen nahmen um 16 Prozent zu. Weniger Fehlzeiten verursachten hingegen psychische Erkrankungen wie Depressionen. Das Minus betrug neun Prozent.

Besonders im Blickfeld stehen die Atemwegserkrankungen aufgrund der Regelung des Gemeinsamen Bundesausschusses, wonach sich Patienten mit leichten Erkältungssymptomen von März bis Ende Mai telefonisch krankschreiben lassen konnten. Die Auswertung des DAK-Gesundheitsreportes in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld zeigt, dass die Fehlzeiten bei Atemwegserkrankungen im Vergleich zum Vorjahr zwar um 13 Prozent zunahmen, aber immer noch unterhalb des Wertes aus dem Grippejahr 2018 lagen.

"Aus unserer Sicht ist das ein klarer Beleg dafür, dass einfache Lösungen für das Krankschreibungs-Geschehen sehr sinnvoll sind", sagt Jörg Müller, Chef der DAK-Gesundheit in Schweinfurt. "Wir müssen nicht nur bei COVID-19, sondern bei vielen Erkrankungen generell die Ansteckungsgefahr für das Praxispersonal und für andere Patienten mit bedenken. Wenn neue Formen der Kommunikation die persönliche Begegnung in der Arztpraxis ersetzen, ist das ein wichtiger Fortschritt."

Vier Erkrankungsarten sorgten für fast zwei Drittel der Fehltage

Der DAK-Gesundheitsreport für die Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld analysiert neben dem ersten Halbjahr 2020 wie jedes Jahr auch die Fehlzeiten des vergangenen Jahres. Die Vollauswertung des gesamten Jahres 2019 zeigt, dass sich fast zwei Drittel aller Fehltage auf vier Krankheitsarten zurückführen lassen. An erster Stelle stehen Muskel-Skelett-Probleme wie zum Beispiel Rückenleiden. Sie sind für mehr als jeden fünften Fehltag von Beschäftigten in der Region verantwortlich. Die zweite Position teilen sich mit je 13 Prozent psychische Erkrankungen wie Depressionen, Atemwegserkrankungen, zu denen Bronchitis und Sinusitis zählen, sowie Verletzungen.

"Mit unseren Analysen zum Krankenstand in Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld setzen wir gezielt beim betrieblichen Gesundheitsmanagement an und bieten Arbeitgebern konkrete Hilfe", sagt Jörg Müller. "Unter dem Eindruck der Veränderungen erweitern wir unsere Online-Angebote für Beschäftigte und bieten Firmen in der Region Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld Online-Workshops und Schulungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, die gesundes Arbeiten im Homeoffice unterstützen", so der DAK-Chef. Die Angebote sind ortsunabhängig, stehen als Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements allen interessierten Arbeitgebern und Arbeitnehmern offen und werden stetig den aktuellen Entwicklungen angepasst. Eine Liste aller Angebote sowie weitere Informationen gibt es online unter: www.dak.de/digitalesBGM (pm) +++

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