Viel Zuspruch für Initiative "Ja49"

Warum die Menschen in der Region für den Weiterbau der A49 sind

Menschen für den Weiterbau der A49: Portraits von Unterstützerinnen und Unterstützern der Initiative JA49
Foto: Regionalmanagement Mittelhessen GmbH

27.09.2020 / REGION VB - Weniger Lärm, Abgase und Verkehr für Anwohner, kürzere Wege zur Arbeit, weniger Kilometer: Viele Anwohner der aktuell überlasteten Bundesstraßen können den Weiterbau der A49 kaum noch erwarten. Auch deshalb ist der Zuspruch zur Initiative "Ja49" ungebrochen: Nach zwei Monaten hat die zugehörige Facebook-Seite über 3.000 Likes erhalten. Ein Zeichen, dass viele Menschen in der Region für den Weiterbau der Autobahn sind. 



Die Initiative "Ja49" hat sich bei den Bürgern in der Region umgehört: Warum soll die Autobahn 49 weitergebaut werden? Ein Unternehmer für Fertigungstechnik in Gemünden (Felda) hat dazu eine klare Positionierung: "Gemünden erhält durch den Lückenschluss einen deutlich besseren Zugang zur Autobahn. Für große Transporte wird der zweispurige Zugang über Homberg (Ohm) unsere Beschaffungslogistik deutlich verbessern. Der Warenverkehr Richtung Kassel wird deutlich vereinfacht. Der CO2-Ausstoß für gesamte Ein- und Ausgangsfrachten wird sich reduzieren", sagt er. 

"Deutschland ist Transitland"

Doch nicht nur die Gemeinde Gemünden würde von der Autobahn profitieren, auch viele Unternehmer aus Mücke begrüßen den Weiterbau - so auch ein Logistikunternehmer aus Atzenhain: "Deutschland, und insbesondere unser Hessen, ist ein Transitland. 72 Prozent aller Güter werden in Deutschland über die Straße transportiert, 18 Prozent auf der Schiene. Der Güterverkehr wird laut Statistischem Bundesamt und Bundesamt für Güterverkehr bis 2030 nochmals um 30 Prozent zunehmen. Und dies liegt nicht an der Politik oder Wirtschaft, sondern am geänderten Konsumverhalten von uns allen – Stichwort Online-Handel und Lieferung über Nacht. Ich kenne kein Autohaus oder keinen Einkaufsmarkt, die einen Bahnanschluss haben. Wer jetzt immer noch davon redet, dass die A49 nicht gebraucht wird, hat wenig Sinn für die Realität. Für unser Unternehmen verkürzt sich die Fahrstrecke in Richtung Norden und wir müssen uns nicht mehr über die Kasseler Berge quälen. Weniger gefahrene Kilometer und eine bessere Topografie bedeuten auch, mehr Sicherheit auf der Straße, weniger Lärm und Belastung des untergeordneten Straßennetzes, sowie hunderte Tonnen weniger CO2-Ausstoß des Fuhrparks – auch ein Beitrag zum Umweltschutz", findet der Unternehmer deutliche Worte. 

"Elendiges Gegurke"

Denen schließen sich auch viele Pendler an, die tagtäglich auf den überlasteten Bundesstraßen unterwegs sind. Ein Mitarbeiter der Marburger Tapetenfabrik in Kirchhain rechnet seinen Arbeitsweg vor: "Ich fahre aktuell 32 Kilometer und brauche dafür 30-40 Minuten – je nach Verkehrslage. Durch den Lückenschluss wird sich die tägliche Fahrtzeit um durchschnittlich eine halbe Stunde verringern. Außerdem werden sich die Fahrtwege Richtung Kassel - nicht mehr das elendige Gegurke über die Landstraße bis nach Alsfeld - und damit die Anschlussmöglichkeiten deutlich verbessern."

Wenn alles nach Plan läuft, soll der Bau der Autobahn im Herbst nächsten Jahres fortgeführt werden. Die Rodungsmaßnahmen, beispielsweise im Dannenröder Forst, sollen bereits in den nächsten Tagen beginnen. (ld) +++

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