Im Frühjahr 2021 könnte es losgehen

TNG plant Glasfaserausbau: Pilotprojekt in drei Vogelsberger Gemeinden

Schon bald könnte der Glasfaserausbau in den Gemeinden Gemünden (Felda), Grebenau und Romrod vorangehen.
Symbolbild: Pixabay

10.08.2020 / ROMROD / GREBENAU / GEMÜNDEN - Es ist ein leidiges Thema in den meisten Gemeinden im Vogelsbergkreis: das langsame Internet. Denn viele Kommunen warten in der Region immer noch auf schnelles Netz. Durch ein Kieler Unternehmen soll sich das schnell ändern: "Glasfaser für das Herz Hessens" - damit wirbt die Firma TNG derzeit in den Gemeinden Romrod, Grebenau und Gemünden (Felda).



Das Kieler Unternehmen ist bereits in zahlreichen Glasfaserprojekten in Schleswig-Holstein und in Niedersachsen engagiert und strebt nun auch den Glasfaserausbau im Vogelsbergkreis an. Dafür hat der Telekommunikationsanbieter den Kreis in sogenannte Aktionsgebiete unterteilt, in denen die Glasfaser-Vermarktung über Aktionszeiträume von sechs bis acht Wochen durchgeführt wird. Gemünden (Felda) als erstes, Grebenau als zweites und Romrod als drittes Aktionsgebiet bilden den Auftakt und werden als Pilotgemeinden betrachtet. "Die Region des Vogelsbergkreises ähnelt strukturell anderen Gebieten, in denen wir tätig sind und gehört zu den noch deutlich unterversorgten Gegenden Deutschlands", erklärt TNG-Pressesprecherin Sünje Fock auf OSTHESSEN|NEWS-Nachfrage, warum genau der Vogelsberg als Pilotregion ausgewählt wurde. 

Die Bürger sind auf jeden Fall begeistert, dass für viele Haushalte Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist. "Sie zeigen großes Interesse an einem Ausbau und sind sehr positiv gestimmt", freut sich die TNG. Für den Internetspezialisten ist es nun wichtig, dass die Bürger die Infoveranstaltungen vor Ort nutzen und Vorverträge bis zum 18. Oktober einreichen. "Denn damit das Netz auch tatsächlich gebaut werden kann, braucht es die Beteiligung von mindestens 40 Prozent aller Haushalte", erklärt Fock. 

Nach Vermarktungsende werden dann die Quoten ermittelt - bei Erreichung steht dem Glasfaserausbau in den drei Pilotgemeinden nichts mehr im Wege. "Dann planen wir erste Bautätigkeiten bereits im Frühjahr 2021." 

Doch warum genau Glasfaser?


Neben Laptop, Handy oder Tablet tummeln sich heutzutage durch Smarthome auch viele Haushaltsgeräte im Internet. "Eine normale Verbindung verkraftet diese Ansprüche nicht mehr. Zu viele Datenpakete führen zu Stau und Verstopfungen in der Leitung, die Datenübertragung wird langsamer, bis irgendwann gar nichts merh geht, erklärt die TNG. "Über Glasfaser können innerhalb von Lichtgeschwindigkeiten die Daten verschickt werden." Dennoch werden heutzutage gerne Kupfer- anstatt Glasfaserkabel eingesetzt - diese seien jedoch langsamer und empfindlicher. "Nur Glasfaser, und das direkt ins Haus, ist stark genug, um sämtliche Geräte gleichzeitig mit allen Möglichkeiten des Internets bedienen zu können", weiß das Kieler Unternehmen. 

Wie kommt Glasfaser ins Haus?

Die TNG bespricht mit ihren Kunden, wo genau Glasfaser im Haus ankommen soll. Dann macht sich die Tiefbaufirma mit der Verlegung der Hausanschlüsse an die Arbeit. Meistens kann das durch eine geschlossene Bauweise vonstattengehen. "Es werden lediglich zwei kleine Löcher benötigt - an der Straße und an der Hauswand." Bei einer geraden Bohrung wird eine Erdrakete eingesetzt, "diese bohrt sich unter allem durch und Wege bleiben verschont", erklärt die TNG. Sollten Wurzeln im Weg sein, ist auch das kein Problem, denn dann setzt die Tiefbaufirma einen sogenannten Spülbohrer ein, welcher sich in Kurven bohren kann. "Gibt es viele Hindernisse, muss ein offener Schacht gegraben werden - das passiert jedoch sehr selten", so die Internetfirma. 

Dann können die Leerrohe ins Haus gebaut werden - diese werden dann mit Glasfaser eingeblasen. "Der Verteiler wird dann mit der Hauptleitung verbunden und im Haus untergebracht." Doch nun werden die Daten nicht mehr wie bei Kupferkabeln elektrisch übertragen, sondern nahezu verlustfrei mittels Lichtwellen. (Luisa Diegel) +++



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