Mahnwache am Frankfurter Römer

"Verschwendung von importiertem Grundwasser ganz schnell beenden!"


Archivfotos: O|N / Dieter Graulich

03.07.2020 / REGION VB - "Nicht noch mehr Grundwasser nach Rhein-Main" - das fordern viele Vogelsberger schon seit längerer Zeit. Am Freitag möchte die Schutzgemeinschaft Vogelsberg ein weiteres Zeichen setzen. Bei einer Mahnwache auf dem Frankfurter Römer wollen die Demonstranten auf die schädlichen Auswirkungen durch die Grundwasserförderung für das Ballungszentrum im Vogelsberg aufmerksam machen. 



Unter dem Motto "Wasserentzug + Klimawandel = Der Naturraum stirbt", wollen die Teilnehmer die Politik auffordern, sich endlich der Verantwortung zu stellen. "Die Mahnwache wendet sich vor allem an die politischen Entscheidungsträger der Stadt Frankfurt. Wir erinnern sie an das noch nicht eingelöste Versprechen, für eine verstärke Wassereigenversorgung und eine Trinkwassereinsparung durch Betriebswasser", schreibt die Schutzgemeinschaft Vogelsberg, die unter anderem zusammen mit dem Veranstalter "Rettet den Burgenwald" am Freitag demonstriert. 

"Grundwasser verursacht im Vogelsberg, im Burgwald und im Ried, aber auch im Frankfurter Stadtwald in katastrophalem Umfang ein neues Waldsterben. Die jeweiligen Wasserwerke des Versorgungsverbundes Rhein-Main haben in ihrem Einzugsgebiet daran erheblichen Anteil", schreibt die Schutzgemeinschaft in einem Pressestatement. Denn sie würden zu große Mengen an Grundwasser entnehmen, auch weil sie in Trockenzeiten ihre Fördermengen auf ein Maximum steigern würden. "Dagegen müssten, zum vorausschauenden Schutz der Wasservorräte und der Natur, alle Möglichkeiten genutzt werden, so viel wie möglich Grundwasser im Boden zu belassen. Dem steht entgegen, dass viele Wassergesellschaften am Trinkwasserverkauf recht gut verdienen. Das ortsnahe Nutzen von lokalen Wasservorkommen im Verbrauchsgebiet, auch von solchen ohne Trinkwasserqualität, würde das Grundwasser im Naturraum entlasten. Schon lange dazu vorliegende Planungen werden bislang nicht realisiert."

Die Forderung der Mahnwache ist klar: "Die Verschwendung von importiertem Grundwasser mit allerhöchster Dringlichkeit zu beenden und dessen Bezugsmenge entscheidend zu reduzieren!" Auch die Bürger Frankfurts wollen die Teilnehmer auffordern, durch ihr Wahl- und Verbrauchsverhalten zu beizutragen, "dass Natur und Wasserversorgung durch das Schonen des Grundwassers wieder vereinbar werden". (ld) +++

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