"Damit das Amt keinen Schaden nimmt"
Mark Henkel tritt als Vorsitzender der Gemeindevertretung zurück
Fotos: privat
29.04.2020 / DIPPERZ -
Paukenschlag in Dipperz: CDU-Bürgermeisterkandidat Mark Henkel hat am heutigen Dienstag mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt als Vorsitzender der Gemeindevertretung Dipperz verkündet. Eigentlich habe er diesen Schritt bereits im März vollziehen wollen, wegen der Corona-Krise aber vorläufig davon abgesehen. "Schließlich gehört es sich nicht, in einer Krise den Rückzug zu erklären, sondern man stellt sich der Verantwortung, um gemeinsam diese Zeit zu meistern", sagt Henkel dazu. Seine Begründung ist einfach: er wolle das Amt des Gemeindevertretervorsitzenden, das er seit fünf Jahren gerne und mit großem Respekt ausgeübt habe, nicht beschädigen.
Seit er als Kandidat für das Bürgermeisteramt angetreten sei, werde ihm vor allem seitens der Fraktion der Bürgerliste (BGDL) immer wieder unterstellt, er verletze seine Neutralitätspflicht als Vorsitzender des obersten Gemeindeorgans und ihm werde mit Einschalten der Kommunalaufsicht gedroht. Ein weiterer wesentlicher Grund sei der offensichtliche Drang, das Kontaktverbot in Dipperz zu missachten und weiter Sitzungen anzuberaumen. So habe Bürgermeister Klaus-Dieter Vogler erst am gestrigen Montag erneut eine Gemeindevertretersitzung beantragt, obwohl keine wichtigen Entscheidungen anstünden. "Die Hessische Landesregierung hat mit der Fassung des neuen § 51 a HGO den Kommunen ein vernünftiges und wichtiges Instrument an die Hand gegeben, damit die Gremienarbeit reibungslos und ordentlich in dieser Zeit des Kontaktverbotes weitergehen kann". Stattdessen gebe es im Dipperzer Gemeindeparlament einen Drang nach physischen Sitzungen. Diesen lockeren Umgang mit dem derzeitig unumgänglichen Kontaktverbot hält Henkel für unverantwortlich und kritisiert außerdem, dass in Dipperz nicht mal ansatzweise an die Möglichkeit von Videokonferenzen gedacht wurde, wie es andernorts alltägliche Praxis sei.
Mark Henkel schlägt seinen bisherigen Stellvertreter Klaus Mader als seinen Nachfolger vor. Er selbst bleibe in seiner Funktion als CDU-Gemeindevertreter dem Gemeindeparlament erhalten. Auch für den anstehenden Wahlkampf, bei dem er gegen den Amtsinhaber antritt, könne er als einfacher Gemeindevertreter besser agieren, verspricht sich der 45-jährige Jurist von seinem Rückschritt.
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