Von Christina Lander

Nachgedacht im April: #alleswirdgut

Christina Lander ist Autorin bei OSTHESSEN|NEWS für die Serie NACHGEDACHT.
Foto: Hendrik Urbin

05.04.2020 / REGION - Gestern suchte ich einen geeigneten Platz am Kühlschrank für ein wichtiges Dokument, das ich nicht verlegen darf. Die mögliche magnetische Fläche ist bereits dicht besiedelt mit Postkarten, gemalten Bildern und Magneten. Und so fand ich die Idee, das Dokument über den Terminkalender 2020 zu hängen, recht sinnvoll.
Denn - so traurig es ist - dieses Jahr wird mau aussehen, bisher ist kein Event geplant, alles fällt ersatzlos los, denn niemand weiß, wie es weitergeht.


Niemand weiß, wann der Impfstoff gegen das Virus verfügbar ist, niemand weiß, ob es nach dem 20. April wirklich wieder normaler werden kann, viele wissen nicht, wie sie eine Infizierung verkraften würden, viele wissen nicht, ob und wie sie finanziell wieder auf die Füße kommen. Und jeder sollte nun wissen: Diese noch nie dagewesene Katastrophe kann nur gemeinsam geschafft werden.

Zum ersten Mal kämpft die Welt gemeinsam gegen etwas und nicht gegeneinander. Auch wenn es Ausnahmen gibt, so gibt es positive Trends, die uns stärken können, wenn die Angst zu groß wird. Junge Menschen treten für alte Menschen ein, erkennen, dass ihr eigenes Leben das Leben anderer maßgeblich beeinflusst und alle erkennen, dass es auf "das Wir" ankommt. Die Menschheit entschleunigt, die Welt an sich dreht sich anders.

Ich möchte ehrlich sein, die Situation kann überfordern. Aber für Trostlosigkeit sind wir Menschen nicht bekannt: Wir hoffen. Und nichts anderes tun die gebeutelten Italiener angesichts von Tod und Elend. Sie hoffen und beten und teilen dem Rest der Welt trotz ihrer unermesslichen Krise mit: Alles wird gut. Dann sollten wir genauso denken, denn wenn wir nur noch ein paar Wochen durchhalten, dann wird wieder vieles gut. Bleiben Sie zuhause, auch wenn das Wetter schön ist. Das Wetter wird am schönsten sein, wenn alles wieder "normal" ist.
(Christina Lander) +++


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