Viel Betrieb im Von-Steinrück-Haus

"Bo ess Heimat...?" - Rhön-Kanzler begrüßt 220 Gäste beim Neujahrsempfang

Poppenhausens Erster Beigeordneter, Gastredner Eberhard Lauer, Bürgermeister Manfred Helfrich und Frank Unger, Vorsitzender der Gemeindevertretung.
Fotos: Hendrik Urbin

16.01.2020 / POPPENHAUSEN (WAKU) - Dieser Termin hat eine hohe Bedeutung in der Rhön-Gemeinde Popppenhausen (Kreis Fulda). Wenn Bürgermeister Manfred Helfrich (CDU) - unter Kollegen auch "Rhön-Kanzler" genannt - ruft, dann folgen viele Offizielle aus Kommunalpolitik, Kirche, Medizin, Wirtschaft und dem öffentlichen Leben seiner Einladung. So auch am Mittwochabend, beim traditionsreichen Jahresempfang 2020 im Von-Steinrück-Haus. Mit 220 Gästen war die Veranstaltung, die unter dem Motto "Bo ess Heimat...?" stand, quasi ausverkauft. Der Festredner: Eberhard Lauer, Ex-Bürgermeister aus der Nachbargemeinde Hofbieber, rief dazu auf, Rhöner Mundart als Tradition zu bewahren.



In mehreren kurzen Beiträgen beschäftigte er sich mit Themen wie "Was ist Heimat?", aber auch unterhaltsamen Rhöner Alltagsgeschichten zum Ehrenamt, langjährigen Ehen, der "heiligen Dreifaltigkeit von Schwarzbach" oder dem "Rhönbomber".

Zuvor blickte Bürgermeister Helfrich in seiner Ansprache auf das vergangene Jahr zurück. Ein neuer Kindergarten ist entstanden, das "Landarzt-MVZ" kann auch in Zukunft die medizinische Versorgung des ländlichgen Raums in und um die Kommune sicherstellen, neue Baugebiete wurden ausgewiesen und WLAN-Hotspots in öffentlichen Gebäuden eingerichtet. Zudem hat Helfrich nach der Wiederwahl - ohne Gegenkandidaten - Ende Mai seine vierte Amtszeit angetreten.

Doch nicht alles lief rosig im vergangenen Jahr: "Der ländliche Raum wird beim Finanzausgleich des Landes Hessen zu wenig bedacht", monierte der Rathauschef. "Neue Regularien sorgen bei vielen Projekten für eine Kostenexplosion." Betroffen sei davon zum Beispiel der Neubau der gemeindlichen Kläranlage.

Frank Unger, Vorsitzender der Gemeindevertretung, hob in seiner Begrüßungsrede vor allem das 10-jährige Jubiläum von "Leben und Arbeiten" hervor. Das Poppenhausener Projekt sei inzwischen Vorbild für viele andere Gemeinden geworden, wenn es um das so wichtige Thema "Inklusion" gehe. "Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen", zitierte der Chef der Gemeindevertretung den Philosophen Aristoteles.

Beim mittlerweile schon 20. Jahresempfang der Natursportgemeinde steht traditionell das Ehrenamt im Fokus. Mit dem "Rhöntaler" - eine limitierte Silbermünze, gestiftet durch die Sparkasse Fulda - soll besonderes bürgerschaftliches Engagement ausgezeichnet werden. Geehrt wurde in diesem Jahr Manfred Laudenbach, der 42 Jahre lang das "Fuldaer Haus" auf der Maulkuppe bewirtete. Der "Botschafter der Rhön", wie er sich nun nennen darf, ist außerdem für seine Arbeit in der Gemeindepolitik und mehreren Vereinen bekannt.

Natürlich sollten auch das Netzwerken und der Austausch gefördert werden. Deshalb gab es im Anschluss an den offiziellen Teil einen Imbiss, in diesem Jahr vom Berggasthof "Zum Hirsch" aus Abtsroda. Musikalisch umrahmten der Pianist und Sänger Frank Tischer und der Chor der Grundschule Poppenhausen. (Finn Rasner / Christian P. Stadtfeld) +++

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