Kesselhaus eröffnet mit Paukenschlag

Alex Mayr - Shooting-Star in der deutschsprachigen Musikszene "ohne Patte"

Ein super Konzert in historischer Kulisse mit Industriecharme
Fotos: Gudrun Schmidl

16.11.2019 / BEBRA - Im September wurde Bebras grandiose Event-Location, der Lokschuppen II, offiziell seiner Bestimmung übergeben. Am Freitag eröffnete Bebra sein kultiges Kesselhaus mit einem Paukenschlag: Alex Mayr, der Shooting-Star in der deutschsprachigen Musik-Szene, ist gerade auf Mega-Erfolgskurs und machte in der Eisenbahnerstadt Station. Gerade mal 120 Personen passen in den charmanten Veranstaltungsraum, aber gerade das macht den Reiz eines solchen Konzertes aus. Der charismatischen, sympathischen Sängerin ist es gelungen, ihr Publikum  mit enormer Bühnenpräsenz von Anfang an mitzunehmen.  Die Bühne teilt sie sich mit ihrem Bandkollegen Konrad Henkelüdke, den sie während ihres Musikstudiums in Mannheim kennenlernte.



 
Alex Mayr vereint Songwriter-Strukturen mit HipHop-Beat, Indie-Aspekten und sogar nordafrikanischen Rhythmen zu „Urban-Pop“ mit deutschen Texten, die ehrlich, bildhaft, aber auch ungewöhnlich verschachtelt zum Hinhören auffordern. „Kommt näher an die Bühne ran, bewegt euch nach unserer Musik“, lockte die Sängerin und fügte an: „Früher war unsere Musik melancholisch und düster, da war das nicht möglich“. Diese Musikrichtung haben sie hinter sich gelassen, präsentierten ihre bekannten Songs wie „Keine Patte“, allesamt mit Ohrwurmqualität. „Helene Fischer hat viel Patte, sprich viel Geld“, betont Alex Mayr. Für sie selbst und für viele andere Musiker ist es hart, sich zu finanzieren, aber sie genießen die Freiheit, sich über eigene Musik auszudrücken und das ist unbezahlbar.

„Wenn alles schläft“ ist ein absolut bewegender Song für alle Menschen, die man treffen kann, wenn man träumt. Ein echter Gänsehautmoment! Die Songs „Gut gegen Böse“ oder „Bei aller Liebe“ beweisen, dass Alex Mayr Musik ohne enge Genregrenzen produziert, reduziert auf das Wesentliche. Dazu ihre sensationelle Stimme und ein Stil, der so recht in keine Schublade passen will. Alex Mayr wird vielfach als absolute Entdeckung gefeiert. Ihr Publikum im Kesselhaus folgte ihrem Rhythmus, auch bei den vielen neuen Songs, die demnächst auf einem Album erscheinen. Das war ein gelungener Beginn einer Reihe von Kesselhaus-Konzerten, die von der Stadtentwicklung Bebra GmbH im Jubiläumsjahr geplant sind. Das wunderbare Ambiente mit perfekter Licht- und Tontechnik, die Verköstigung und das mögliche zwanglose Zusammensein machen Lust auf weitere Konzerte in ebensolcher Qualität wie an diesem Abend.

Das Kesselhaus, einst Bestandteil der riesigen Bebraer Bahnhofsanlage, wurde umgebaut, der industrielle Charme dabei erhalten. Die Kosten des Umbaus liegen bei etwa 240.000 Euro. Finanziert wurde dieser überwiegend aus Mitteln des Stadtumbau-Programms des Landes Hessen. Der kleine, aber feine Veranstaltungsraum eignet sich auch bestens für private Feiern oder Veranstaltungen zum Beispiel des Bebraer Kulturzugs. (Gudrun Schmidl) +++

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