Wie sieht es denn in der Ohmstraße aus?

Altbekanntes Problem: Wer räumt den Dreck nach der Sperrmüllabfuhr weg?


Foto: O|N

19.07.2019 / FULDA - Der Anblick ist wirklich nicht schön: Nicht zum ersten Mal "zieren" die Ohmstraße Hinterlassenschaften rücksichtsloser Zeitgenossen. Der Sperrmüll ist bereits vor zwei Wochen abgefahren worden, doch das, was dann übrig bleibt, vermüllt die Gegend. Pappkartons, Elektronikschrott, prall gefüllte Müllsäcke mitten in der Fuldaer Innenstadt. Es sieht nicht nur unschön aus, sondern animiert leider noch mehr illegale Müllentsorger, auf den ohnehin hässlichen Haufen auch noch den eigenen Schrott dazuzuwerfen. Offensichtlich fühlt sich niemand für die Entsorgung verantwortlich. Die Anwohner wollen nichts damit zu tun haben: "Wir haben das ja nicht dahin geworfen - wie kämen wir dazu, solchen Idioten den Gefallen zu tun und auch noch hinter ihnen aufzuräumen?", fragt eine erboste Nachbarin, die wir auf die üblen Hinterlassenschaften ansprechen.



Tatsächlich ist die Rechtslage aber klar und eindeutig: entsorgen müssen die Anwohner, das, was die Mitarbeiter der Müllabfuhr stehen und liegen lassen. Das ist übrigens nicht deren Faulheit oder böser Wille, sondern in der Abfallsatzung der Stadt Fulda ganz genau geregelt. Gerade die so häufig herumfliegenden Computer und Fernsehgeräte gehören eben nicht in den Sperrmüll, sondern müssen entweder im Wertstoffhof oder bei Grümel abgegeben werden. Einen alten Ölofen (allerdings nur ohne Öl!), Möbel, Matratzen oder Teppichboden (gebündelt) kann man den Entsorgern beim Sperrmüll aber getrost auf die Straße stellen.

Wer sich unsicher ist, wo und wie er Nussschalen, alte Aktenordner, Leuchtstoffröhren und LED-Lampen, Tippex, Vogelsand, Wandfarbe, Zündkerzen, Weihnachtsbäume oder Knochen korrekt entsorgt, kann sich über jede nur denkbare Müllart in der Abfallfibel in alphabetischer Reihenfolge schlaumachen - und dann hoffentlich auch nach dieser Anweisung handeln. https://www.fulda.de/fd/15_Buergerbuero/Abfallwirtschaft/Abfallfibel_2019.pdf

Die Pressestelle der Stadt Fulda antwortet auf unsere Nachfrage, dass das Problem in der Verwaltung bekannt ist und  an dieser Stelle auch nicht zum ersten Mal auftritt. Dort lägen noch Reste (Elektrogeräte, Kartonagen, Styroporverpackungen, Kleinteile), die nicht in den Sperrmüll gehörten und dementsprechend auch nicht von der Entsorgungsfirma mitgenommen worden seien. 

Zuständig seien in diesem Fall eigentlich die/der Eigentümer des/der betreffenden Grundstücks bzw. Grundstücke. "Das Problem ist allerdings an dieser Stelle, dass der Müll offenbar zum Großteil von diversen Nachbarn aus der Stichstraße „Im Sack“ stammt, die von der Sperrmüllabfuhr wegen der beengten Verhältnisse nicht angefahren wird. Daher wird deren Müll an der Ecke zur Ohmstraße platziert. Der Eigentümer des Eckhauses fühlte sich durch diesen Umstand schon in der Vergangenheit nicht für die Entsorgung der Reste zuständig."

Die Abteilung Abfallwirtschaft der Stadt Fulda werde den Stadtservice bitten, die Reste noch vor dem Wochenende abzuholen. Das gelte auch für ähnlich gelagerte Fälle in anderen Straße der Innenstadt. Geprüft wird derzeit noch, ob im Bereich Severiberg/Pfandhausstraße der Sperrmüll irrtümlicherweise gar nicht abgefahren wurde. In diesem Falle müsste die Entsorgungsfirma noch einmal ausrücken.

Was den Dreck in der Ohmstraße betrifft, müssen sich Anwohner nun so schnell wie möglich ans Werk machen und den Besen schwingen. Und bei etwas Detektivarbeit lassen sich die wahren Verursacher meistens feststellen, ob an entsorgten Briefumschlägen oder Adressaufklebern. Eine Abfallfibel - und etwas mehr Rücksichtnahme - sei auch ihnen ans Herz gelegt. (Carla Ihle-Becker)+++

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