Hohe Ehre für thüringische Einrichtungen

Erste Biosphären-Schule und erste Biosphären-Kita in der Rhön ausgezeichnet

Staatssekretär Olaf Möller (mittig, rechts) freut sich mit Schulleiterin Ilona König (links) sowie Schüler*innen und Verantwortlichen des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön über die Auszeichnung.
Foto: Anna-Lena Bieneck, Hessische Verwaltung UNESCO-Biosphärenreservat Rhön

25.05.2019 / KALTENSUNDHEIM/URNSHAUSEN - Für Schule, Kindergarten und das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön war es gleichermaßen ein großer Tag: Mit dem Staatlichen Thüringischen RhönGymnasium Kaltensundheim und dem Kindergarten Urnshausen sind am Donnerstag die erste „Biosphären-Schule“ und die erste „Biosphären-Kita“ ausgezeichnet worden. Staatssekretär Olaf Möller (Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz) übergab die ersten Urkunden eines länderübergreifenden Leuchtturmprojekts.



„Ich bin stolz, dass wir unsere langjährige Zusammenarbeit mit dem UNESCO-Biosphärenreservat Rhön heute auf eine neue Stufe heben“, sagte Ilona König, Schulleiterin am Rhön-Gymnasium. Gemeinsam mit Karl-Friedrich Abe, Leiter der Thüringischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, begrüßte sie im MNT-Raum der Schule Staatssekretär Olaf Möller, Schülerinnen und Schüler sowie aktuelle und ehemalige Lehrkräfte. Sie alle waren gekommen, um die Zertifizierung des Gymnasiums als Biosphären-Schule zu feiern. „Ich freue mich, dass wir heute nicht nur die erste Urkunde in Thüringen, sondern auch die erste im gesamten UNESCO-Biosphärenreservat übergeben können“, sagte Nils Hinkel, Projektverantwortlicher in der Thüringischen Verwaltungsstelle.

Verankert im Rahmenkonzept

Im 2018 neu übergebenen Rahmenkonzept, dem Zukunftspapier des UNESCO-Biosphärenreservats, ist die Auszeichnung von Schulen und Kindertageseinrichtungen als länderübergreifendes Leuchtturmprojekt für die kommenden Jahre verankert. Um das Zertifikat „Biosphären-Schule“ oder „Biosphären-Kita“ zu erhalten, müssen die Einrichtungen besonderes Engagement in mindestens zwei von fünf Handlungsfeldern erbringen: gesunde Ernährung, Naturschutz und Ökologie, Energie und Bauliche Maßnahmen, Soziales und Kooperation sowie Konsum.

„Dass wir mit dem Rhön-Gymnasium starten, ist kein Zufall“, betonte Nils Hinkel. „Umweltkontaktschule“, „Umweltschule in Europa“, „Thüringer Nachhaltigkeitsschule“: Das Gymnasium habe bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Seit vielen Jahren bestehe eine intensive Schulpartnerschaft mit der Thüringischen Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats. Umweltbildung und Umwelterziehung seien fester Bestandteil des Schulprogramms.

Staatssekretär greift zum Akkuschrauber

Für das vielfältige Engagement erhielt die Schule nun die Urkunde mit Auszeichnung in den Bereichen Ökologie, Bauliche Maßnahmen sowie Soziales und Kooperation. Staatssekretär Olaf Möller höchstpersönlich griff zum Akkuschrauber und brachte das Schild mit den entsprechenden Plaketten am Haupteingang der Schule an. „In der Schule verbringen die Kinder und Jugendlichen die meiste Zeit. Wo, wenn nicht hier, sollten die Themen Ökologie und Nachhaltigkeit eine Rolle spielen“, betonte Möller.

Empfang mit Daitscher aus dem Backhaus

Im Anschluss ging es nach Urnshausen: Bei schönstem Sonnenschein wurden Olaf Möller, die Verantwortlichen des UNESCO-Biosphärenreservats sowie Dermbachs Bürgermeister Thomas Hugk und Burkhard Seifert, Bürgermeister des Dermbacher Ortsteils Urnshausen, auf der Terrasse des Kindergartens begrüßt. Leiterin Uda Rux und ihre Kolleginnen luden ihre Gäste hier zu Kartoffel-Daitscher ein – liebevoll zubereitet von den Landfrauen im örtlichen Backhaus. Die Plakette für Gesunde Ernährung sollte der Kindergarten an diesem Tag zwar noch nicht erhalten. „Ihr seid aber auf einem guten Weg dorthin“, betonte Nils Hinkel.

„Ihr engagiert euch seit vielen Jahren in hervorragender Weise.“ Wanderungen, Nistkästen bauen, Anpflanzen von Gemüse, Apfelsaft pressen: Gemeinsam mit dem Umweltbildungsteam der Thüringeischen Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön hat der Kindergarten bereits zahlreiche Projekte umgesetzt. „Den Kindern zu vermitteln, dass die Natur ein schützenswertes, wertvolles Gut ist, ist für uns eine Herzensangelegenheit“, sagte Uda Rux.

Second Hand und Sternenpark

Dafür, dass die Einrichtung seit sechs Jahren eine Second-Hand-Tauschbörse veranstaltet und zudem die Außenbeleuchtung umgerüstet hat – entsprechend der Kriterien des Sternenparks Rhön –, erhielt sie nun die Auszeichnung in den Bereichen Energie und Bauliche Maßnahmen sowie Konsum. „Die Zertifizierung als Biosphären Kita ist das i-Tüpfelchen für Ihr Engagement“, sagte Olaf Möller. Bevor er auch hier zum Akkuschrauber griff und das Schild neben dem Eingang des Kindergartens anbrachte, gab es noch ein Kompliment: „Sie hätten noch viel mehr Plaketten verdient!“

Das Rhön-Gymnasium Kaltensundheim und der Kindergarten Urnshausen sind die ersten Einrichtungen, die im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön als Biosphären-Schule/-Kita ausgezeichnet wurden. Im Juni und Juli folgen Zertifizierungen in Hessen und Bayern. (pm) +++

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