Für soziale Projekte

"Lass uns etwas bewegen in 72 Stunden": Bundesweite Aktion gestartet

Der erste Luftballon kann platzen: darin befindet sich die Aufgabe.
Fotos: Luisa Diegel

24.05.2019 / ALSFELD - Die nächsten 72 Stunden stehen in ganz Deutschland unter dem Motto "72 Stunden, uns schickt der Himmel". Bis Sonntagabend sind im ganzen Bundesland tausende Kinder und Jugendliche im Einsatz, um für soziale Projekte anzupacken. Im Vogelsbergkreis sind es 70 Kinder und Jugendliche, die ihre freie Zeit dem Ehrenamt spenden.


"Sechs Jahre nach der letzten 72-Stunden-Aktion geht es heute endlich wieder los. Wir möchten in den nächsten drei Tagen die Welt ein Stückchen besser machen", so Kathrin Landwehr, Dekanatsjugendreferentin am Donnerstagnachmittag in Alsfeld. Über ein dreiviertel Jahr haben sich die Organisatoren Gedanken gemacht, welche Projekte am 72-Stunden Tag angegangen werden sollten. "Dabei mussten wir bestimmte Kriterien erfüllen: einen regionalen Bezug, Nachhaltigkeit und natürlich soll es etwas Soziales sein", erklärt Landwehr das Konzept. "Drei Tage lang möchten wir uns für andere einsetzen, an sozialen Projekten anpacken und den Blick auf die Nöte unserer Gesellschaft richten."



Die Kinder und Jugendlichen waren schon ganz gespannt, was in den nächsten Stunden auf sie zukommt, denn die Projekte blieben bis zum bundesweiten Start um 17:07 Uhr geheim. Nach einem Countdown wurde die große Überraschung für die fleißigen Helfer endlich gelüftet. Die Sternsinger aus Alsfeld durften als erstes gemeinsam mit den Firmlingen ihr Projekt aus einem Luftballon knallen. Mit viel Konfetti und Luftschlangen wurde das Projekt begrüßt: "Wiederaufbau des Labyrinths in den Erlen, Bau einer Taizèbank und zum Abschluss eine Andacht mit einem kleinen Fest für bis zu 72 Personen." Die Pfarreikinder müssen in den nächsten drei Tagen ein Kindercafè oder ein Kinderzimmer in einem leerstehenden Geschäft in der Alsfelder Obergasse errichten. Die Kinder und Jugendlichen vom Katzenberg sollen ein buntes Generationenprogramm im Rahmen des Backhausfestes in Seibelsdorf erstellen. Die Pfadfinder aus Lauterbach gehen gemeinsam mit der Kolpingfamilie Schlitz ihr Projekt an: drei Begegnungsevents mit drei verschiedenen Zielgruppen erstellen: mit Senioren, mit Geflüchteten und mit Kindern aus sozialschwachen Familien. Außerdem sollen die 15 Teilnehmer eine lange Tafel bauen und gestalten, um dann mit den Zielgruppen am Ende gemeinsam zu essen.

Der Schirmherr der Aktion, erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak, ist begeistert von dem Projekt: "Euch schickt wirklich der Himmel. Vor allem heute, denn das ist ein ganz besonderer Tag." Er verwies darauf, dass am Donnerstag das Grundgesetz seinen 70. Geburtstag feiert. "Eine Demokratie lebt vom Mitmachen und bürgerlichem Engagement. Viel Spaß bei den spannenden Aufgaben." Auch Bürgermeister Stephan Paule, der außerdem als Pate zwei Projekte betreut, wünscht den Kindern und Jugendlichen drei tolle Tage.



Hintergrund der 72-Stunden-Aktion

Unter dem Motto "Uns schickt der Himmel" setzen sich bei der bundesweiten größten Sozialaktion im Jahr 2019 junge Katholiken für das Gute ein. In 72 Stunden realisieren sie einige gemeinnützige soziale, ökologische, interkulturelle oder politische Aufgaben und setzen damit ein deutliches Zeichen für Solidarität. Mit Spaß und Engagement werden Kinder und Jugendliche dort anpacken, wo es sonst niemand tut, wo Geld oder Bereitschaft, anderen unter die Arme zu greifen, fehlen. (Luisa Diegel) +++

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