Highspeed-Internet

Nordhessen soll Modellregion für 5G werden

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21.03.2019 / KREIS HERSFELD-ROTENBURG - Ganz Deutschland spricht dieser Tage von 5G, in dieser Woche fiel der Startschuss für die Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen. Die Welt soll smarter werden, die digital vernetzte Produktion soll die deutsche Wirtschaft langfristig wettbewerbsfähig halten.



„5G-Netze dürfen aber nicht nur in Ballungszentren zu finden sein, um Lösungen für Unternehmen zu realisieren - und erst später im ländlichen Raum“, fordert Landrat Dr. Michael Koch, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Breitband Nordhessen (BNG). „5G hat größtes Potenzial gerade auch für den ländlichen Raum. Deshalb bewerben wir uns als Nordhessen, um gerade auch die Möglichkeiten von 5G-Anwendungen in ländlich geprägten Regionen zu erproben.“

Mit dem neuen Mobilfunkstandard sollen sich Maschinen und Geräte via Internet verbinden und miteinander in Echtzeit kommunizieren. Beispielsweise in der Landwirtschaft warten etliche Hightech-Bauern auf ein schnelles Mobilfunknetz, damit etwa Mähdrescher autonom und bei Bedarf sicher ferngesteuert über die Felder fahren können. Der Kreistag des Landkreises Hersfeld-Rotenburg hat in seiner Februarsitzung die von der Breitband-Nordhessen GmbH initiierte Bewerbung Nordhessens als 5G-Modellregion ausdrücklich begrüßt.

Die BNG wurde von den fünf nordhessischen Landkreisen Hersfeld-Rotenburg, Kassel, Schwalm-Eder, Waldeck-Frankenberg und Werra-Meißner gegründet. Genau hier soll, so das Bestreben der fünf Landräte, auch die gemeinsame Modellregion für das schnelle 5G-Netz entstehen. „Die Voraussetzungen sind geschaffen“, erläutert BNG-Geschäftsführerin Kathrin Laurier: „Denn ohne Glasfaser kein 5G!“ Ohne den Breitbandausbau mit Glasfaser in die Fläche wären ein 5G-Ausbau oder Direktanschlüsse bis in die Häuser nicht möglich. „Wir haben gemeinsam den Grundstein für die datentechnische Zukunft Nordhessens gelegt“, heißt es seitens der BNG, denn mit Abschluss des Netzausbaus werden 98 Prozent der Einwohner Nordhessens mit mindestens 50 Mbit/Sek., in Kürze auch mit 100 Megabit versorgt sein.

Doch die Hoffnung ruht nicht allein auf dem neuen Standard 5G. „Wir drängen zudem auf eine Verbesserung des Mobilfunknetzes in der Fläche“, fordert Landrat Koch weiter. „Wenn es irgendwo eine solide Netzabdeckung braucht, dann doch auf dem Land. Hier gibt es günstigen Wohnraum, Platz für Unternehmen - aber viel zu oft keinen Handyempfang.“ Die Forderung der Landräte: Die Provider sollen dafür sorgen, dass neben dem neuen 5G-Netz auch das bisherige LTE-Netz ausgebaut wird. (pm) +++

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