"Es ist ein wunder Punkt"

Verkehrssünder ins Gewissen reden: Drei Geschwindigkeitsdisplays installiert

Ortsvorsteherin Sabine Lerch, das Bauamt für Bauen und Umwelt und Bürgermeister Stephan Paule informierten am Mittwochnachmittag über die neuen Geschwindigkeitsdisplays.
Fotos: Luisa Diegel

21.03.2019 / ALSFELD - Es ist ein gefährlicher Punkt - gerade morgens und abends zu den Stoßzeiten: der Ortsausgang Richtung Berfa in Alsfeld-Elbenrod. Zwei Bushaltestellen auf beiden Seiten zieren das Ende des Dorfes, doch Gehwege oder einen Zebrastreifen gibt es nicht. Deshalb investiert der Vogelsberg in drei neue Geschwindigkeitsdisplays, die das Tempo der Fahrzeugführer messen und direkt auf dem Display anzeigen soll.



"Das haben wir uns lange gewünscht. Die Stelle ist ein wunder Punkt hier in Elbenrod", so Ortsvorsteherin Sabine Lerch bei der offiziellen Einweihung der Displays. Die Anwohner klagen schon lange, dass die Fahrer ihre Geschwindigkeiten nicht den Regelungen anpassen und oft mit ziemlich vielen Sachen in den Ort rasen. Damit soll jetzt Schluss sein, der Ortsausgang Richtung Berfa soll durch die Geschwindigkeitsdisplays sicherer gemacht werden. Auch in Leusel stehen ab sofort zwei Messgeräte, die den Temposündern ins Gewissen reden solenl, am Straßenrand. Zur Kasse gebeten werden die Schnellfahrer nicht, es wird lediglich ein wütendes oder lachendes Smiley angezeigt - außerdem die Kosten, die die Verkehrssünde kosten würde.



Dem Geldbeutel tun die Displays also nicht weh - doch Bürgermeister Stephan Paule freut sich dennoch über die neuen Anschaffungen im Wert von fast 8.500 Euro und hofft, dass die Straßen so etwas sicherer gemacht werden können - und natürlich auf die Einsicht der Fahrer. "Wir machen das hier nicht aus Jux und Tollerei." Viel mehr soll den Fahrern durch die Anzeige ins Gewissen geredet werden. "Der Mensch möchte gerne gelobt werden" - und das wird er mit einem grünen Smiley, wenn er die Verkehrsregeln einhält und mit angemessenem Tempo in den Ort hinein- oder hinausfährt. Auch durch die aufgezeigten Kosten auf der Displayanzeige soll das Fehlverhalten aufgezeigt werden.

In den nächsten Tagen sollen die drei neuen Displays in Leusel und Elbenrod erst einmal verdeckt die Geschwindigkeiten messen. "Wir möchten erst einmal sehen, wie häufig sich die Fahrer nicht an die Verkehrsregeln halten." Nach dieser Auswertung sollen die Displays dann für Fahrer offengelegt werden, sodass auch jeder vor Augen geführt bekommt, mit wie vielen Sachen er eigentlich unterwegs ist. (Luisa Diegel) +++

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