Kämpfen gegen Rechts

Harmonischer CDU-Kreisparteitag: Freigerichter Urgestein verabschiedet

Harmonischer Kreisparteitag der CDU Main-Kinzig im Spessart Forum in Bad Soden-Salmünster.
Fotos: Dietmar Kelkel

21.01.2019 / BAD SODEN-SALMÜNSTER - Mit großer Mehrheit hat der Kreisparteitag der CDU Main-Kinzig im Spessart Forum in Bad Soden-Salmünster den Wahlvorschlag des Vorstandes für die Delegiertenliste zum Landesparteitag, der die Landesliste zur Europawahl aufstellt, angenommen. In geheimer Wahl votierten 111 Mitglieder für die Vorlage. Vier Stimmen waren ungültig, 34 nahmen Änderungen vor.



Auf volle Unterstützung der 17 Delegierten dürfen Theresa Neumann (Großkrotzenburg), Srita Heide (Hanau) und Dr. Peter Schäfer (Hanau) bauen, die für die hessische Europawahlliste ihre Kandidatur anmeldeten.

Kreisvorsitzende Dr. Katja Leikert hob hervor, dass die Deutschen mehrheitlich für mehr europäische Zusammenarbeit seien, wenn es um Sicherheit, Migration und Klimawandel ginge. „Auch wenn die Alternative für Deutschland die Rückkehr zum Nationalstaat propagiert, ja sogar das EU-Parlament abschaffen will, wir alle wissen, dass die großen Probleme nur in einer großen Gemeinschaft gelöst werden können. Nur in einem starken Europa kann auch Deutschland stark sein.“

Der Europäischen Union verdanke man Freiheit, Frieden, Stabilität und offene Grenzen. Die CDU/CSU gehöre der Europäischen Volkspartei an, der stärksten Fraktion im Europaparlament seit zwei Jahrzehnten. Aller Prognosen nach werde dies auch so bleiben. Allerdings müssten auch Verluste hingenommen werden. Das Potenzial an Nationalisten und Populisten bezifferte Leikert auf rund 20 Prozent. „Was heißt das für uns? Erstens kämpfen und vor allem kämpfen gegen Rechts.“

Die Delegierten: Dr. Katja Leikert (Bruchköbel), Dr. Peter Tauber (Gelnhausen), Michael Reul (Bruchköbel), Isabelle Hemsley (Hanau), Heiko Kasseckert (Langenselbold), Max Schad (Großkrotzenburg), Srita Heide (Hanau), Winfried Ottmann (Bad Soden-Salmünster), Hugo Klein (Freigericht), Theresa Neumann (Großkrotzenburg), Uwe Häuser (Linsengericht), Pascal Reddig (Rodenbach), Lucia Wörner-Böning (Nidderau), Christian Litzinger (Gelnhausen), Johannes Wiegelmann (Bad Soden-Salmünster), Petra Schott-Pfeiffer (Gelnhausen), Erhard Rohrbach (Maintal).

Christdemokraten verabschieden Freigerichter Urgestein mit stehenden Ovationen

Beim CDU-Kreisparteitag haben die Christdemokraten den langjährigen Freigerichter Landtagsabgeordneten Hugo Klein mit stehenden Ovation verabschiedet. „Du warst in all den Jahren ein hervorragender Vertreter unserer Region. Einer, der nah an den Menschen, 'bei de Leut' war“, hob Kreisvorsitzende Dr. Katja Leikert hervor. Auf keiner Karnevalssitzung oder Kaninchenausstellung habe Hugo Klein, das Maskottchen vom Landfrauenverein, wie ein User in Facebook meinte, gefehlt. Authentisch, offen und sachlich sei der Berufsschullehrer, der zunächst eine Maschinenschlosserlehre abgeschossen und danach Maschinenbau studiert habe, immer gewesen.

„Dein Fachwissen, deine Leidenschaft als Pädagoge hast du dir auch als Abgeordneter und Sprecher für berufliche Bildung der CDU-Landtagsfraktion bewahrt und dir einen guten Namen in Wiesbaden gemacht,“ lobte Leikert. Wenn man einen Muster-Abgeordneten backen könnte, hätte er viel Ähnlichkeit mit Hugo Klein. Seit 1978 sei er Mitglied der CDU und seit 2003 Mitglied des Hessischen Landtages, berichtete die Kreisvorsitzende.

Hugo Klein bedankte sich für die wertschätzenden Worte. „Ich habe alles, was ich gemacht habe, gern gemacht. Das ist meine Stärke.“ Dass er als gelernter Schlosser in den Rechtsausschuss berufen wurde, sei für ihn überraschend gewesen. Aber dem Argument: „Da muss jemand rein mit ganz normalem Menschenverstand“ mochte er sich nicht widersetzen. Er sei vermutlich der einzige im Spessart Forum, der alle hessischen Gefängnisse von innen gesehen habe, scherzte Hugo Klein und betonte: „Meine Welt war der Wahlkreis. Ich bin immer freiwillig zu den Landfrauen und den Kleintierausstellungen gegangen und kenne alle Kaninchen mit Vor- und Nachnamen.“

Sein Markenzeichen sei es, die Menschen zu akzeptieren, wie sie sind. Einen sicheren Listenplatz habe er nie gebraucht. Denn er habe stets das Direktmandat geholt. „Es ist wichtig, den Zeitpunkt aufzuhören, nicht zu verpassen. Ich bin mit mir im Reinen.“ (kel) +++

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