13-Jährige schwanger
Angebliche Vergewaltigung war einvernehmlicher Sex - Abbruch genehmigt
Symbolbild
22.08.2018 / BAD HERSFELD - Die vermeintliche Vergewaltigung einer 11-Jährigen wird derzeit vor dem Jugendschöffengericht in Bad Hersfeld verhandelt. Einem jungen Afghanen, der seit Februar dieses Jahres wegen dringenden Tatverdachts in Untersuchungshaft sitzt, wirft die Anklage vor, das Mädchen missbraucht und die Schwangere anschließend zu einem Abbruch gedrängt zu haben. Wie Richterin Michaela Kilian-Bock heute gegenüber OSTHESSEN|NEWS mitteilte, hat sich der Fall im Verlauf der Beweisaufnahme allerdings als einvernehmlicher Sex zwischen einer 13-Jährigen und einem 17-Jährigen herausgestellt. Die Vorsitzende des Jugendschöffengerichts am Amtsgericht Bad Hersfeld erläuterte, dass das Mädchen für sein Alter weit entwickelt sei und älter aussehe, während die erste Altersangabe des Angeklagten mit 19 Jahren mittlerweile um zwei Jahre jünger korrigiert worden sei.
Das junge Paar hatte sich im Herbst 2017 auf dem Hersfelder Lullusfest kennengelernt, der junge Mann war ein Freund deren Vaters. Das Mädchen iranischer Herkunft soll sich ihm gegenüber als zwei Jahre älter ausgegeben haben und in seinem Zimmer freiwillig mit ihm geschlafen haben. Als sie dadurch schwanger wurde, habe der junge Mann ihr zwei Tabletten gegeben, die einen Abbruch verursachen sollten, die aber keine Wirkung gehabt hätten. Worum es sich bei den Pillen gehandelt hat, lässt sich wohl nicht mehr feststellen. Er bestreitet diese Aussage des Mädchens. Das gemeinsame Kind der Beiden wurde mit dem Einverständnis ihrer Eltern und des Jugendamts abgetrieben.
Das junge Paar hat nach Aussagen einer als Zeugin geladenen Kripobeamtin auch nach dem ersten intimen Treffen noch weiterhin Kontakt zueinander gehabt. Die gegensetzliche Darstellung der Tablettengabe wird wohl abschließend nicht geklärt werden können und so wird von der Anklage nach Schluss der Beweisaufnahme nicht viel übrig bleiben. Das Urteil soll am 3. September verkündet werden. (ci)+++