Viele Studierende brauchen Hilfe im Alltag

Depressionen und Angstattacken: Psychosoziale Beratungsstelle gut ausgelastet


Symbolfoto: pixabay

18.07.2018 / FULDA - Das Studium kann neben vielen Chancen und Möglichkeiten auch hohe Belastungen mit sich bringen. Kommen Probleme im privaten Umfeld hinzu, kann das Leben schnell aus den Fugen geraten. An der Hochschule Fulda bietet die psychosoziale Beratungsstelle unkompliziert Hilfe und vermittelt Strategien zur Selbsthilfe.


Seit 2009 besteht das Beratungsangebot, ursprünglich war es psychotherapeutisch ausgelegt und wurde von Hochschulprofessoren angeboten. Im Wintersemester 2017/18 erfolgte eine Neuausrichtung: psychosozial mit angestellter Fachkraft, so sollten unter anderem die Hürden fürs Beratungsgespräch gemindert werden. Inzwischen sind 200 Gespräche geführt worden, vorher waren es 40. 

Das Thema "Psychische Gesundheit" sei schon längst im Hochschulalltag angekommen ist, unterstreicht Prof. Dr. Kathrin Becker-Schwarze, Vizepräsidentin für Lehre und Studium an der Hochschule Fulda. „Wir haben darauf bereits mit unterschiedlichen Beratungs- und Hilfsangeboten reagiert.“ Psychische Erkrankungen beginnen oft im Jugendalter. Laut BARMER Arztreport war fast jeder Vierte (24,6 Prozent) der 18- bis 25-Jährigen in Hessen im Jahr 2016 von einer psychischen Erkrankungen betroffen. Umgerechnet sind das etwa 140.300 Betroffene. Bei 45.000 von ihnen wurde eine Depression diagnostiziert. Gegenüber dem Jahr 2006 bedeutet das eine Steigerung um 65 Prozent. 17.400 junge Erwachsene in Hessen erhielten dazu mindestens eine Antidepressiva-Verordnung. Auch diese Zahl stieg in den letzten zehn Jahren kontinuierlich an: insgesamt um 68 Prozent.

Kommt es zu akuten Krisensituationen, die die Studierfähigkeit beeinträchtigen – das können Lernschwierigkeiten, Probleme im privaten Umfeld oder eine Mischung aus beidem sein –, ist die Psychosoziale Beratungsstelle erste Anlaufstelle. In Form von Beratungen oder Coachings bietet sie individuelle Begleitung an und vermittelt ganz konkrete Techniken, beispielsweise zum Umgang mit Prüfungsangst und Stress. „Nicht jede Krise erfordert eine Psychotherapie“, weiß Prof. Kathrin Becker-Schwarze. „Oft hilft ein Gespräch mit einer außenstehenden Person, um Gedanken und Gefühle zu ordnen. Wichtig ist, positive persönliche Entwicklungen anzustoßen und die Entstehung dauerhafter und schwerwiegender Probleme zu verhindern.“ Bei Bedarf vermittelt die Beratungsstelle auch therapeutische Angebote, in Notsituationen sorgt sie für eine Überweisung in die Krankenhaus-Ambulanz. (pm/mau) +++

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