Großübung zukünftiger Brandschützer

Jugendfeuerwehren zeigen ihr praktisches Können - Zuschauer beeindruckt

Menschenrettung aus dem "brennenden" Stallgebäude
Fotos: Gerhard Manns

21.05.2018 / BEBRA - Sirenengeheul war der Auftakt für die am Feuerwehrhaus im Bebraer Stadtteil Blankenheim in Bereitstellung stehenden 15 Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und DRK zur Großübung der Jugendfeuerwehren aus Philippsthal, Bebra, Ludwigsau, Friedewald und dem Jugend-Rot-Kreuz aus Bebra am zurzeit leerstehenden Stallgebäude zwischen Bebra-Breitenbach und Blankenheim. Das Gebäude wurde vorher im Innenbereich mit einer Nebelmaschine gründlich verraucht.



Nach einigen Anlaufschwierigkeiten und Versuchen der Leitstelle, die Sirene in Blankenheim zum Heulen zu bringen, erläuterte der Ludwigsauer Gemeindejugendfeuerwehrwart Stephan Albracht für die vielen „Zaungäste“ den Ablauf der Übung und die Aufgaben der eingesetzten Jugendfeuerwehren. Nachdem die Sirene endlich in Gang gebracht wurde, rückten die Löschfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn zum angenommenen „Brandobjekt“ an und wurden vom Einsatzleiter Michael Kersch und der Übungsleitstelle dort eingewiesen.

Das DRK blieb mit einem Rettungswagen in Bereitstellung, um bei Bedarf verletzten Personen oder Einsatzkräften Erste Hilfe leisten zu können. Im „brennenden“ Stallgebäude wurden insgesamt fünf Personen vermisst, die von Einsatzkräften der Jugendfeuerwehr mit Atemschutzübungsgeräten gesucht, aus dem Stall gebracht und danach auf einem eilig angelegten Verletzten-Sammelplatz zur Erstversorgung an die dortigen Einsatzkräfte übergeben werden konnten. Auf der Rückseite des Gebäudes fanden die Einsatzkräfte eine eingeklemmte Person unter einer Radladerschaufel und eine weitere, die zwischen einem Anhänger und einem Tor feststeckte. Die Eingeklemmten konnten mit Hebekissen und diversen technischem Gerät befreit werden. Für den Abtransport der „Verletzten“ in umliegende Kliniken standen Rettungstransportwagen des DRK zur Verfügung.

Das „Feuer“ konnte mit mehreren C-Rohren im Innen-und Außenangriff erfolgreich bekämpft und gelöscht werden. Auch eine Wasserförderung über eine lange Wegstrecke (ca. 200 Meter) mit zwei B-Schlauchleitungen von der Fulda bauten die Kids auf, wobei das Löschwasser mit einer TS 8/8 aus dem Gewässer entnommen und zur Einsatzstelle gefördert wurde.

Alle an der Übung beteiligten Jugendfeuerwehren zeigten in beeindruckender Weise, dass sie schon sehr viele Handgriffe gut beherrschten. Das lässt bei den verantwortlichen Führungskräften der beteiligten Wehren auf gut geschulten Nachwuchs für die Einsatzabteilungen hoffen.

Bürgermeister als Beobachter

Der Bebraer Bürgermeister Uwe Hassl, sein Amtskollege aus Philippsthal, Ralf Orth, Kreisjugendfeuerwehrwart Bernd Spölstra und mehrere Gemeindebrandinspektoren der beteiligten Jugendfeuerwehren waren als Beobachter anwesend. Hassl und Orth waren sehr beeindruckt von den gezeigten Leistungen der Jugendlichen bei dieser sehr interessanten Übung. Beide bedankten sich bei allen teilnehmenden Jugendfeuerwehren und der DRK Ortsvereinigung Bebra für die Teilnahme an dieser Übung.

Wie Stephan Albracht zum Abschluss noch mitteilte, plane man diese Übungen jährlich einmal zu veranstalten, dann vielleicht auch mit Beteiligung des THW. Nach dem Abbau der Gerätschaften trafen sich alle an einer benachbarten Feldscheune, wo sich schon eine lange Warteschlange von hungrigen Kids und Erwachsenen am Holzkohlegrill gebildet hatte, um eine knusprige Bratwurst mit Brötchen zu ergattern. Auch dabei galt: Arbeit macht hungrig - und die Kids hatten sich die Bratwurst mit einer gut gekühlten Cola oder Limo redlich verdient. (Gerhard Manns) +++

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