Was tun mit der Freifläche?

Dorfplatz wird favorisiert – Krippe könnte auf grüner Wiese gebaut werden

Großes Thema in Niederaula: Wird auf dieser Freifläche, wie geplant, eine Kinderkrippe errichtet oder entsteht hier ein Dorfplatz?
Fotos: privat / Stefanie Harth

16.03.2018 / NIEDERAULA - Dorfplatz oder Kinderkrippe, das ist in Niederaula die große Frage: Eigentlich war geplant, auf der Freifläche neben der Kirche, die entstanden ist, nachdem das alte Kindergartengebäude abgerissen wurde, eine Kinderkrippe zu errichten. Eigentlich – denn in der Marktgemeinde wurden Stimmen laut, ob sich das Areal nicht besser für einen Dorfplatz eigne und die Krippe nicht an anderer Stelle – auf der grünen Wiese – gebaut werden könnte.



Um ein Meinungsbild aus der Bevölkerung zu erhalten und den politischen und kirchlichen Gremien die Entscheidungsfindung zu erleichtern, hatten Bürgermeister Thomas Rohrbach und Pfarrer Werner Ewald kurzerhand zu einer Informationsveranstaltung geladen. Gut gefüllt war der Saal des Gemeinschaftszentrums der Gaststätte „Zum Alten Forsthaus“: Rund 120 Niederaulaer stellten sich der Diskussion, indem sie Für und Wider abwägten.

Im Verlauf der Debatte kristallisierte sich heraus, dass die Mehrheit der Teilnehmer der Infoveranstaltung einem Dorfplatz in direkter Nachbarschaft zum Gotteshaus den Vorzug gibt und einen Krippenneubau auf der grünen Wiese bevorzugt. Die Argumente für den Dorfplatz: Es würden in zentraler Lage Treffpunkt sowie Verweil- und Rückzugsmöglichkeiten für alle Generationen geschaffen, was bislang Mangelware sei. Zudem werde der Ortskern attraktiver. Spielplatz, Eulenmarkt, Weihnachtsmarkt, Kneippanlage oder Seniorenparcours könnten beispielsweise für eine Belebung des Geländes am Kirchweg sorgen. Fördermittel könnten für die Gestaltung eingestrichen werden.

Kirchenvorstand und Pfarrer Ewald stehen dem Unterfangen eher skeptisch gegenüber: Sie fordern ein „handfestes“ Konzept, um zu vermeiden, dass der Dorfplatz sich nicht als verwaiste Stelle im Ortskern entpuppt. „Ein Dorfplatz kann ein Gewinn für die Gemeinde sein“, betonte Pfarrer Ewald. „Ob er allerdings angenommen wird, ist fraglich. Eine Kinderkrippe hingegen würde die Dorfmitte unbestritten mit Leben füllen.“

Bekanntlich gilt die Leimkaute – in der Nähe der Gesamtschule Niederaula – als alternativer Standort für die dreigruppige Kinderkrippe. Vorteil eines Neubaus auf der grünen Wiese wäre, dass die Einrichtung, sollte Bedarf bestehen, komplikationslos erweitert werden kann. Gleichzeitig stünde eine größere Fläche für Parkplätze zur Verfügung. Am Kirchweg wäre ein Anbau nur in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege möglich.

Bürgermeister Thomas Rohrbach brachte noch drei weitere Flächen ins Spiel, „die Grundstückseigentümer der Gemeinde offeriert haben“: ein Areal bei der Lidl-Filiale, ein Gelände an der Hauptstraße sowie ein Grundstück An der Mulde (unterhalb der Firma Spohr). Rasch erwies sich die Freifläche An der Mulde – trotz Auszeichnung als Überschwemmungsgebiet – als Favorit. Für diesen Standort würden die ruhige und zugleich zentrale Lage und die Nähe zum Kindergarten in der Schlitzer Straße sprechen, hieß es aus den Reihen der Niederaulaer.

„Wir müssen den Spagat zwischen Finanzierbarkeit, Machbarkeit und Wunschdenken bewältigen“, untermauerte Bürgermeister Rohrbach. „Das Ganze ist ein reiner Abwägungsprozess.“ Jetzt liegt es in den Händen der Gremien, eine schnelle Entscheidung zu fällen. Schließlich eilt die Zeit – ein Krippenneubau ist dringend vonnöten. Voraussichtlich am Freitagabend, 20. April, wird sich die Gemeindevertretung mit der Thematik auseinandersetzen. (Stefanie Harth) +++

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