FDP-Kreistagsfraktion

"Weg frei für einen Neuanfang im Landratsamt"- Böhle will preiswerteres Konzept


Archivfotos: Gerhard Manns

16.03.2018 / BAD HERSFELD - „Das Scheitern des 21-Millionen-Anbaus des Landratsamtes bietet die Chance zum Umdenken und für einen Neuanfang“, sagt die FDP und plädiert weiterhin für die Entwicklung eines dezentralen und preiswerteren Konzeptes.



Am 17. September 2017 hat der Kreistag, gegen die Stimmen der FDP, den Anbau eines neuen Verwaltungstraktes an das Landratsamt beschlossen. Die Kosten hierfür sollten rund 21 Millionen Euro betragen und der Anbau durch die Projektgesellschaft OFB als Generalunternehmer erfolgen.

FDP-Fraktionsvorsitzender Bernd Böhle kritisierte bereits damals, dass für ein solch großes und wegweisendes Vorhaben überhaupt keine öffentliche Ausschreibung stattgefunden hat und man sich vollständig in die Abhängigkeit dieser bisher unbekannten Projektgesellschaft begeben hat. Zudem wurden auch keine alternativen Konzepte, insbesondere vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung, ernsthaft geprüft und vorgelegt. Während man die Bedenken der FDP damals belächelt hat und sich vehement für den Neubau an das Landratsamt in der Friedloser Straße ausgesprochen hat, so sind sechs Monate später bereits alle Uhren wieder auf null gestellt, weil die Versprechungen der OFB offensichtlich nicht eingehalten werden können.

„Die Erweiterung der Räumlichkeiten für den Fachdienst Katastrophenschutz mit der zentralen Leitstelle ist unbestritten notwendig. Allerdings brauchen wir hierfür keinen 21-Millionen-Neubau“, sagt Bernd Böhle und plädiert weiterhin für ein dezentrales und preiswerteres Konzept, welches auch zur Stärkung der Bad Hersfelder Innenstadt beitragen könnte.

„In Bad Hersfeld haben wir den leer stehenden ehemaligen Herkules-Markt oder auch das ehemalige Redaktionsgebäude der Hersfelder Zeitung. Auch im Stadthaus sind einige Laden- und Büroflächen frei, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Pflegestützpunkt des Landkreises stehen. In Rotenburg gibt es zudem die Alheimer Kaserne, wo die einzelnen Gebäudetrakte erst vor ein paar Jahren rundum saniert worden sind.“, sagt Bernd Böhle.

„Leider hat sich überwiegende Mehrheit im Kreistag bisher nur für die nun vorerst gescheiterte Variante interessiert. Aber nun heißt es zurück auf Anfang und hoffen, dass man jetzt nicht den gleichen Fehler macht und sich verfrüht auf einen Weg ins Ungewisse festlegt, anstatt eine befriedigendere und preiswertere Lösung für die Bürgerinnen und Bürger anzudenken.“, fügt Bernd Böhle abschließend hinzu. (pm) +++



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