Neue Pläne für Brandruine

Ort der Begegnung: Kommt das "Herschfeller Schänken-Quartier"?

Neue Pläne für die Klosterschänke: Drei quadratische Geschossbauten könnten rund um das altehrwürdige Mauerwerk, das selbstverständlich instandgesetzt werden würde, errichtet werden.
(Archiv-)Fotos: Stefanie Harth

15.03.2018 / BAD HERSFELD - Dass die denkmalgeschützte Klosterschänke auf dem Johannesberg, die im Januar 2013 niederbrannte, wiederaufgebaut wird, wünscht sich wohl jeder Bad Hersfelder. Die Pläne eines Bebraer Investors, die Liegenschaft zu erwerben und diese in eine private Grundschule mit einer christlich-ethischen Ausrichtung umzufunktionieren (OSTHESSEN|NEWS berichtete), scheinen allerdings Schnee von gestern zu sein. Auch scheint die Stadt davon Abstand genommen zu haben, dass das Areal für eine Wohnbebauung tabu sei.



Marcel Retting, angestellter Architekt in Kassel, hat sich seine eigenen Gedanken gemacht, was aus der Brandruine und dem Außenareal, das zusehends verwildert, werden könnte. Sein Konzept vom „Herschfeller Schänken-Quartier“ stellte der aus der Festspielstadt stammende Baukünstler jetzt den Mitgliedern des Ausschusses für Stadtplanung und Umwelt vor. Er könnte sich vorstellen, dass drei quadratische Geschossbauten rund um das altehrwürdige Mauerwerk, das selbstverständlich instandgesetzt werden würde, errichtet werden.

Retting begreift das Areal als Ort der Begegnung, das sowohl öffentlich als auch privat genutzt werden könnte. Drei Hauseigentümer würden über ihre eigenen Grundstücke verfügen, während Ruine, die sichtbar erhalten werden soll, und ein Teil des Außengeländes ein Gemeinschaftsgrundstück darstellten. „Die Ruine könnte beispielsweise auch für öffentliche Geschehen genutzt werden“, erläuterte der Architekt. „Klar ist zudem, dass die Geschossbauten der Ruine nicht die Show stehlen sollen.“ Um sich ein exakteres Bild vom Unterfangen machen zu können, streben die Ausschussmitglieder einen Ortstermin an. 

Neubaugebiet „Am Schieferstein“: 35 bis 40 Grundstücke warten auf Häuslebauer

Einen Sachstandbericht zum Neubaugebiet „Am Schieferstein“ lieferte Johannes van Horrick, Leiter des städtischen Fachbereichs technische Verwaltung. Die Erschließungsmaßnahmen für das Baugebiet, das am Bad Hersfelder Frauenberg in idyllischer Stadtrandlage entsteht, seien vergeben. „Allerdings hat das Wetter – sprich: der feuchte Herbst – alles ein wenig zurückgeworfen. Im Frühjahr könnten die ersten Freigaben für Baumaßnahmen erteilt werden – wenn alles nach Plan läuft“, erörterte van Horrick.

Nach erfolgtem Losverfahren stehe man mit 30 potentiellen Käufern in Verhandlung. Aktuell seien von den insgesamt 72 Baugrundstücken noch etwa 35 bis 40 verfügbar. Auftraggeber der größten Wohngebietsausweisung der letzten 20 Jahre in der Festspielstadt sind die Wirtschaftsbetriebe Bad Hersfeld. Die Grundstückgrößen variieren zwischen 390 und 920 Quadratmetern. Die Kaufpreise liegen je nach Abschnitt bei 92, 110 oder 120 Euro pro Quadratmeter Nettobauland. (sh) +++

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