Krippenfans aufgepasst!
Weinstockkrippenausstellung noch bis zum 7. Januar im Weinhaus Schmitt
Fotos: privat
17.12.2017 / GROßENLÜDER -
Adventszeit ist für Winfried Schmitt, den Seniorchef des Großenlüderer Weinhauses Schmitt, Hochzeit. Denn dann kann er seinen Gästen die neuesten Exemplare seiner Weinstock-Krippen vorstellen. Und in diesem Jahr feiert der Rheingauer Weinbotschafter in der Region ein besonderes Jubiläum. Denn seit 50 Jahren gibt es in Großenlüder jetzt den Allendorfer Wein aus Oestrich-Winkel – genau den Wein, aus dessen etwa 50 Jahre alten Rebstöcken die Weihnachtskrippen gefertigt sind.
Manche nennen es einen Spleen, Winfried Schmitt spricht lächelnd vom Krippe-Virus. Be-´gonnen hat der heute 79-Jährige bereits im Alter von 14 Jahren mit dem Bau von Weihnachtskrippen. Seit 25 Jahren nutzt er dazu als Grundstock alte Weinstöcke aus dem Rheingau. Fast 50 Exemplare hat er im Laufe der Zeit gefertigt. Aktuell können zwölf Weinstock-Krippen in den Gasträumen besichtigt werden. Der ganze Stolz des Krippenfans steht in der Rheingauer Weinecke des Lokals. Eigentlich ist es schon eine riesige Krippenanlage, die jedes Jahr weiter wächst. Und darüber hat Schmitt ein Schild angebracht mit dem Bibeltext „Ich bin der Weinstock – Ihr seid die Reben“. Und auf dem Nachbartisch steht eine Wein-stockkrippe, eingebaut in ein über 100 Jahre altes Bierfass.
Die Ideen gehen dem Weinliebhaber, der über 60 verschiedene Weine in seinem Weinhaus serviert, nicht aus. Ebenso wenig die Geschichten. Zu jeder Krippe kann er eine erzählen. So auch zu seiner größten. Für den Bibeltext benötigte er eine Farbkopie. Die bekam er in einem Fuldaer Kopierladen kostenfrei. Denn der Text gefiel dem Mitarbeiter, einem bekennen-den Moslem, so gut. Das bewegt den praktizierenden Katholiken heute noch sehr. „Die christliche Überlieferung spielt für mich eine große Rolle. Ich möchte dazu beitragen, dass die Krippentradition im Fuldaer Land hochgehalten wird“, beschreibt er seine Motivation. Das größte Geschenk sind für ihn staunende Augen. „Lob geht vor Lohn“, sagt er trocken.