Selbsttest

Wie frieren unsere Problemzonen reduziert - Das Experiment "Kryolipolyse"

In dieser Postion wird genau eine Stunde verharrt. Denn erst in Minute 50 beginnt der eigentliche Prozess.
Fotos: Sabrina Teufel

12.05.2017 / KÜNZELL - Wie wäre es wohl, wenn man unliebsame Fettpolster einfach einfrieren könnte? Also abzunehmen ganz ohne das lästige Schwitzen. Das klingt zu schön, als dass es wirklich funktionieren kann, oder? Eine neue Beautybehandlung, genannt "Kryolipolyse" (kommt aus dem Altgriechischen und heißt frei übersetzt in etwa so viel wie "Fett durch Kälte auflösen"), verspricht genau das. Ein guter Grund für mondaine, die vermeintliche Wunderbehandlung bei Skin Feelings in Künzell einem genauen Test zu unterziehen. 



Die Kryolipolyse ist eine minimal invasive Behandlungsmethode gegen störende Speckpölsterchen. Bei dem Verfahren werden die Fettzellen mit einem Vakuumapplikator etwa 60 Minuten lang auf Minustemperaturen abgekühlt und so gezielt abgetötet. Mindestens 50 Minuten dauert es, bis dieser Prozess beginnt. So lange muss gekühlt werden, sonst passiert gar nichts. Was dann kommt, ist der kontrollierte Zelltod und dieser dauert etwa zwei bis drei Monate lang. Die abgestorbenen Fettzellen scheidet der Körper dann eigenständig aus. Unterstützen kann man das durch ausreichendes Trinken von Wasser und ungesüßten Tees. 

Mit der Kryolipolyse können Problemzonen gezielt behandelt werden. Umliegendes Gewebe, Nerven, Muskeln und auch die Haut bleiben unversehrt. Dafür sorgt auch ein Pad, dass vor der Behandlung auf die betroffenen Körperpartien aufgebracht wird. Es wird mit einem Kältschutzgel getränkt und so verhindert, dass der Körper Schaden nimmt. 



Das Experiment

Behandelt werden können mit der Kryolipolyse nicht nur Bauch, Beine, Po, sondern auch "Winkeärmchen", Fettpolster am Rücken, Ringe um die Hüften und sogar das ungeliebte Doppelkinn. Die Vorstellung, das Speckpölsterchen unter dem Kinn zu verlieren klingt mindestens genauso schön wie unmöglich und darum haben wir das Experiment gewagt.

Grundsätzlich ist das Verfahren nicht geeignet für diejeningen unter uns, die mal eben schnell etwas Fett verlieren, Umfang reduzieren und es sich danach mit einer Packung Chips auf dem Sofa gemütlich machen möchten. Die Kryolipolyse eignet sich ideal für sportlich aktive Menschen, die für gewisse hartnäckigere Körperstellen eine unterstützende Möglichkeit der Fettreduktion suchen. Da die Kryolipolyse in den Fettzellen eine Entzündung hervorruft, sollte auf die Einnahme von z.B. Aspirin in der Woche vor und in mindestens vier Wochen nach der Behandlung verzichtet werden. Blutverdünnende Medikamente würden die Entzündung, die während der Behandlung entsteht, heilen wollen und damit die Fettzellen einfach wieder “herstellen”.

Wer schön sein will, muss nicht unbedingt leiden

Die Behandlung selbst ist schmerzfrei. Ein wenig unangenehm sind höchstens die ersten zehn Minuten, in denen man sich an den Druck, den das Gerät beim Ansaugen des Fettgewebes aufbaut, gewöhnen muss. Meine größte Sorge war, dass ich die Kälte als schmerzhaft empfinden könnte. Von den Minusgraden hat man allerdings durch das getränkte Tuch und das Kälteschutzgel rein gar nichts gespürt.

Nach 60 Minuten werden Applicator und Tuch abgenommen und das gekühle, leicht verhärtete Gewebe mittels einer leichten Druckmassage gelöst. Man spürt hierbei bereits, wie taub das Kinn nun geworden ist. Ein ungewohntes Gefühl, das an eine Betäubung beim Zahnarzt erinnert und in den ersten Minuten durchaus befremdlich sein kann.

Nach der Massage entsteht am behandelten Areal langsam eine wohlige Wärme und es ist förmlich zu spüren, wie der Körper beginnt, die hervorgerufene Entzündung zu bekämpfen. Die entstandene Schwellung kann bis zu neun Tage anhalten und auch das Taubheitsgefühl wird einige Zeit bleiben. Das finale Endergbnis sollte man in einigen Wochen bewundern können. Daran lassen wir euch natürlich teilhaben. (Sabrina Teufel/Carolin Heitz) +++



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