Anerkennung der Tarifverträge?

Amazon: Weitere Streiks am Standort Bad Hersfeld


Symbolbild: Gerhard Manns

22.12.2015 / BAD HERSFELD - Mit Beginn der Weihnachtswoche werden die Streiks von Amazon am Standort Bad Hersfeld fortgesetzt. Der Streikaufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di erfolgte am Montag beginnend mit der Frühschicht und gilt bis zum Ende der Spätschicht heute, Dienstag, den 22.Dezember. Nach Angaben von Amazon-Mitarbeitern beteiligen sich daran allerdings nur eine "Handvoll Kollegen".

ver.di überzieht das Weihnachtsgeschäft beim Online-Versandhändler Amazon derzeit mit einer Streikwelle. Bundesweit kommt es an mehreren Amazon-Standorten mit Verteilzentren immer wieder zu Streiks für die Anerkennung der Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels. Nach wie vor verweigert Amazon Verhandlungen über einen Tarifvertrag.

Zum Hintergrund: In der Tarifauseinandersetzung bei Amazon gestern wieder einige Beschäftigte der Versandzentren Leipzig, Rheinberg, Werne, Bad Hersfeld, Graben und Koblenz erneut in den Streik getreten. 

"Die Beschäftigten bei Amazon fordern mit Nachdruck ihr Recht auf einen Tarifvertrag ein. Sie haben Amazon in den vergangenen Wochen mit kurzfristig angesetzten Streiks unter Druck gesetzt und ihre Beharrlichkeit wird nicht nachlassen. Solange der Versandhändler sich weigert, über existenzsichernde Arbeitsbedingungen zu verhandeln, wird es immer wieder zu Streiks kommen. Es ist beeindruckend, dass sich die Beschäftigten von Versprechungen nicht ködern und von Drohungen nicht beeindrucken lassen. Amazon sollte endlich seine gewerkschaftsfeindliche Haltung aufgeben und existenzsichernde, gute Arbeitsbedingungen garantieren. Die Streiks entlarven das Unternehmen, das behauptet, man könne auch ohne Tarifvertrag ein guter Arbeitgeber sein", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Amazon weigert sich bis heute, Tarifverhandlungen zu führen. Das Unternehmen will die Arbeitsbedingungen weiterhin selbstherrlich und eigenmächtig diktieren und verschafft sich so Wettbewerbsvorteile zu Lasten tariftreuer Handels-Unternehmen und der Amazon-Beschäftigten. Diese klagen immer wieder über unzumutbaren Leistungsdruck, rigide Kontrollen, hohe Krankenquoten von 20 Prozent und mehr sowie willkürliche Entscheidungen. +++



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