AUSGEQUALMT? Das Nichtraucherschutzgesetz und seine Umsetzung


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04.10.2007 / Friedewald - Ab dem 1. Oktober 2007 gilt auch in Hessen ein "Nichtraucherschutzgesetz" (wir berichteten in der letzten Ausgabe). Doch die Umsetzung ist örtlich ganz unterschiedlich - im Gegenteil: viele Wirte und Raucher sind irritiert und fühlen sich unsicher. Im nordosthessischen Friedewald gibt es per Internet einen Newsletter, der sich den Namen "DER FRIEDEWALTER" gegeben hat und alle zwei Wochen von Walter Viktor - nennt sich "Leidartikler" herausgegeben wird. ( http://freenet-homepage.de/Friedewalter/index.html ). Er hat mit den heimischen Hoteliers und Gastronomen gesprochen. "Osthessen-News" stellt hier seinen Bericht vor, wo und wie die Raucher Ihrer Sucht frönen können. Und wenn Nichtraucher ist, weiß auch, wo Wurst und Schinken in der Räucherkammer und nicht im Gastraum geräuchert werden. "Osthessen-News" stellt seinen Beitrag zum Nichtrauchergesetz hier "IM WORTLAUT" vor. Göbel's Schlosshotel "Prinz von Hessen" Hotelier Markus Göbel hat vorgesorgt. Im Tagungsbereich wurde ein Clubzimmer als Raucherasyl hergerichtet. Im Restaurantbereich herrscht Rauchverbot. Die Bar steht Rauchern offen. Bei den Hotelzimmern gibt es Nichtraucher- und Raucherzimmer. Für das kommende Jahr plant der Hotelier den Bau eines zweiten Wintergarten mit einem rauchfreien Barbereich. Die derzeitige Bar bleibt dann eine exklusive Smoker-Lounge. Bedingt durch die anstehenden baulichen Veränderungen räumt der Gesetzgeber dem 5-Sterne-Haus eine Übergangsfrist von bis zu zwei Jahren ein. Hotel-Restaurant "Zum Löwen" Das 4-Sterne-Hotel geht einen konsequenten Weg. Chefin Karin Dräger, selbst Raucherin, hat alle Aschenbecher im Hotel-, Tagungs- und Gastronomiebereich entfernt. Selbst in der Lobby herrscht Rauchverbot. Eine Smokerlounge wird sie vorerst nicht einrichten. Vorerst, denn zunächst will sie die "kalten Monate" abwarten und bei Bedarf aus dem Kreis der Tagungsteilnehmer doch noch in diesem Bereich ein Raucherzimmer herrichten. Wie sie uns sagte, gehen aber bereits jetzt schon fast alle Tagungsgäste zum Rauchen vor die Tür. Dies möchte sie ihnen aber bei "Sauwetter" nicht zumuten. Raucher-Hotelzimmer gibt es im Hotelbereich jedoch nach dem Stichtag nach wie vor. Die Chefin selbst geht mit gutem Beispiel voran - auch in ihrem Büro wird nicht mehr geraucht. Hotel-Restaurant "Am Dreienberg" Gaststätte "Prenze" - "Friedewalder Stuben" Chef Thorsten Emmerich wird den Theken- sowie den direkt angeschlossenen Gastbereich zur rauchfreien Zone erklären. In einem separaten Nebenraum können Raucher ihrer Sucht frönen ohne andere Gäste zu belästigen. Raucher- und Nichtraucherzimmer gibt es im Hotelbereich. Auf der Kegelbahn und in den Gesellschaftsräumen gilt - auch bei geschlossenen Gesellschaften - ein striktes Rauchverbot. Neben dem oberen Saal gibt es ein kleines Raucherzimmer. Samandag Grill & Bistro Der gute Josef wird an diesem Wochenende sein stets gut besuchtes Restaurant umbauen. Im hinteren Teil wird ein separates Nichtraucherrefugium mit voll funktionsfähigem gastronomischem Ambiente und Service entstehen - alles, wie er uns sagte, abgesegnet durch die Ordnungsbehörde, die sich die Lokalität eingehend angesehen und ihren Segen erteilt hat. Gaststätte-Bistro "Number 8" Gastronom Ben Schönrock löst das Problem, in dem er im oberen Bereich der Gaststätte einen Raucherbereich mit eigenem gastronomischen Service herrichtet. Im unteren Schankraum darf dann nicht mehr geraucht werden. Café "Silvia" Bisher durfte im beliebten Café von Silvia Deisroth geraucht werden. Nun ist es damit aber vorbei. Ab dem 1. Oktober wird das neue Gesetz umgesetzt, denn es gibt keine räumlichen Möglichkeiten, einen separaten Rauchersalon einzurichten. Restaurant "Chai-Yo" Auch im thailändischen Restaurant der Familie Roppel müssen die Raucher zukünftig auf ihren Nikotingenuss verzichten. Die Raumverhältnisse lassen keine andere Möglichkeit zu. Also: Totales Rauchverbot! Gasthaus & Hotel "Zur Linde" (Tauchstation) Unterneurode Im eigentlichen Theken- und Gastraum darf weiterhin geraucht werden, da ein weiterer Gastraum mit integrierter Theke zur Verfügung steht, in dem die Feinde des Rauchs Speis und Trank genießen können. Im Übernachtungsbereich gibt es keine exklusiven Nichtraucherzimmer. Viele Wirte sind gar nicht unfroh! - ein Begleitwort von Walter Viktor Interessant ist, dass der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) sich in der Auseinandersetzung um das Nichtraucherschutzgesetz dezent reserviert verhalten hat und verhält. Der Verband, der sonst stets vehement die Interessen seiner Mitglieder gegen Initiativen und Angriffe bis hinauf in die höchsten Entscheidungsgremien unserer Republik vertritt und seine Lobbyisten wie Terrier auf die Parlamentarier in Bund und Länder los lässt, bevorzugt diesmal die leisen Töne - scheint ein Stillschweigeabkommen, mit wem auch immer, geschlossen zu haben. Hinter vorgehaltener Hand wurde uns zugeflüstert, dass viele Kneipiers und Hoteliers über das neue Gesetz gar nicht so unfroh sind. Erspart es ihnen doch das alljährliche Neutünchen von Wänden und Decken und die Aufarbeitung des Inventars, denn Teer und Nikotin sind angriffslustige Gesellen, denen man regelmäßig Paroli bieten muss. Jetzt können sie sich hinter den Parlamentariern verschanzen, wenn Kettenraucher ihren Frust an ihnen auslassen wollen. Ihre Kosten-/Nutzenrechnung wird aufgehen. Wetten dass...? Andere Länder - Andere Ideen: Wie und wo in Spanien weiter geraucht wird Man muss nur eine kleine Gesetzeslücke entdecken und eine gute Idee haben, dann kann man so manches Gesetz und seine Umsetzung zunächst aushebeln. Auch in Spanien gilt seit einiger Zeit ein rigoroser Nichtraucherschutz. Nur in den landestypischen Bars (so nennt man dort einfache Kneipen) gibt es noch ein wenig Raucherfreiheit. Denn man kann - z.B. an den Küsten - keinem Fischer, der sich morgens zwischen vier und fünf Uhr auf seine Fangfahrt vorbereitet, verbieten, nach dem obligatorischen, ritualisierten Frühstück in seiner Stammbar zum Kaffee seine Zigarette oder sein Pfeifchen zu rauchen. Auch die Touristen dürfen dort ihrem Laster frönen. Einen ganz speziellen Trick haben sich ausländische Gastronomen in den vielen Touristenorten an der Mittelmeerküste einfallen lassen. Sie haben ihre Bars, Restaurants und Discos zu "Privatclubs" erklärt. Dort haben nur registrierte Mitglieder Zutritt. Mitglied kann jeder werden, der Eintritt begehrt. Er zahlt einen Obulus in Höhe von fünf Euro für einen Monat, den er gleich an der Theke oder am Tisch in Naturalien ersetzt bekommt, erhält eine persönliche Mitgliedskarte und kann nach Herzenslust rauchen. Stammgäste können ihre Mitgliedschaft gleich auf ein ganzes Jahr ausdehnen. Die Mitgliedskarte ist ein Verzehrbon, der nach Belieben in Essen und Trinken umgesetzt werden kann." +++

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