Schauplatz der Landesgartenschau 2027

Oberhessen tritt in große Fußstapfen: "Einmaliges Konzept als Region"

Nach Fulda geht die Landesgartenschau nach Oberhessen (v.l.n.r): Claudia Rische (Leitung Marketing & Kommunikation), Thomas Hellingrath (Geschäftsführer) und Florian Herrmann (Geschäftsführer) freuen sich auf das Großprojekt.
Foto: Carina Jirsch

28.04.2024 / NIDDA - Vernetzungsgedanke im Mittelpunkt: Fulda hat die Messlatte bereits hoch gesetzt, nun ist Oberhessen am Zug. Die achte Landesgartenschau soll sich im Jahr 2027 aber nicht in einer Stadt, sondern in einer ganzen Region abspielen. OSTHESSEN|NEWS war zu Gast in der Geschäftsstelle in Nidda-Bad Salzhausen (Wetteraukreis). Die LGS-Geschäftsführer Thomas Hellingrath und Florian Herrmann stecken schon jetzt mitten in den Planungen. Gemeinsam stellen sie heraus: "Das Konzept ist tatsächlich einmalig in Hessen."



Im Vier-Jahres-Turnus gibt es hierzulande seit 1994 eine Landesgartenschau. Von Ende April bis Anfang Oktober 2027 kann Oberhessen unter dem Motto "Wir sind Garten" sein volles Potenzial ausschöpfen. Hierzu kooperieren erstmals elf Kommunen in der östlichen Wetterau und in Teilen des Vogelsbergs: Echzell, Ranstadt, Glauburg, Büdingen, Limeshain, Ortenberg, Kefenrod, Hirzenhain, Gedern, Nidda und Schotten. "In dem Verein Oberhessen sind die entsprechenden Städte und Gemeinden gebündelt. Seit über 20 Jahren wird dabei interkommunal zusammengearbeitet. Irgendwann ist die Idee daraus entstanden, sich einfach mal auf eine Landesgartenschau zu bewerben - und das mit Erfolg", blickt Hellingrath zurück. In diesem Zuge ergänzt der 58-Jährige: "In vergleichbarer Konstellation gab es so etwas nur bundesweit, wie etwa 2019 im Remstal (Baden-Württemberg) mit 16 Kommunen."

"Viele verborgene Schätze in der Region"

Das Logo der Landesgartenschau in Oberhessen greift in Symbolen die verschiedenen Themenbereiche auf: Wasser, Vulkan, Geschichte, Herz, Heimat und Natur. "Wir verstehen uns als unentdeckter Raum, sind demnach noch recht unscheinbar in unserer Präsenz. Viele verborgene Schätze gilt es zu entdecken", so Herrmann. Das Großereignis sei eine Riesen-Chance, "auch mit Blick auf die Städteentwicklung und dem touristischen Mehrwert". Von Streuobstwiesen, Rad- und Wanderwegen, geologischen Funden, Gärten und Parks soll für die Besucher aus nah und fern ein vielfältiges Angebot geschaffen werden. Typische Elemente wie Wechselflorbereiche und Blumenschau, Grünes Klassenzimmer, Kunst- sowie Friedhofsbeiträge werden auf den Arealen zu finden sein. Eine breite Veranstaltungsszene rundet das Ganze ab. "Es ist eben weitaus mehr als nur bloße Blümchenschau", betont der 32-Jährige.

Fokus auf ausgewählte Hauptstandorte

Insgesamt soll es vier Hauptstandorte geben. "Dazu zählen zwei vorhandene Grünflächen wie der Kurpark in Nidda-Bad Salzhausen sowie der denkmalgeschützte Schlosspark in Gedern. In Echzell und Büdingen werden zwei neue Freiflächen bzw. Parkanlagen entstehen, die langfristig erhalten bleiben", stellt Hellingrath in Aussicht. "Unser Ziel ist es nicht, dass die Besucher alles an einem Tag durchlaufen. Das ist nicht realistisch. Es sollten lieber ein oder zwei der Hauptstandorte angesteuert werden, um dann gerne wieder an einem anderen Tag vorbeizukommen." 

Team steckt mitten in den Planungen - "Mit großer Überzeugung dabei"

Noch scheinen viele Punkte abstrakt und in weiter Ferne, doch die Vorbereitungen laufen im Hintergrund. "Eine Gartenschau ist etwas unglaublich Besonderes. Wir hoffen, dass es den Menschen langfristig einen Vorteil bringt. Das Team wächst, alles entwickelt sich gerade intensiv. Bis zum offiziellen Start wird einiges passieren, mit der ein oder anderen Überraschung auf dem Weg dahin", so Herrmann. Kollege Hellingrath abschließend: "Wir gehen das Großprojekt mit großer Überzeugung an und identifizieren uns mit der Aufgabe. Es ist definitiv eine Herausforderung, aber im positiven Sinne." (Maria Franco) +++

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