Rituale bei Verlust und Trauer

Ehrenamtscafé bietet Begegnung trotz Corona-Schutzmaßnahmen

Das Ehrenamtscafé bot Begegnung und Austausch trotz Corona-Schutzmaßnahmen.
Foto: privat

27.10.2020 / FULDA - Wie verarbeiten Menschen Verluste jeglicher Art? Sind Rituale dabei womöglich hilfreich, um Schmerz und Trauer zu überwinden? Zu diesem Thema gab es im Rahmen des kürzlich von der Caritas durchgeführten "Café Trauergeleit" einen Impuls-Vortrag der Wissenschaftlerin Heidi Müller vom Trauerzentrum Frankfurt.



Eingeladen zum Café Trauergeleit im Bonifatiushaus am Neuenberg waren die Ehrenamtlichen und Interessenten an der Freiwilligenarbeit im Projekt "Trauergeleit"; Gastgeber war das Referat Gemeindecaritas des Diözesan-Caritasverbandes Fulda. "Trauergeleit" besteht seit 2014. Hierbei begleiten Ehrenamtliche Bestattungen von Verstorbenen ohne Angehörige ­– getreu dem Motto des Projektes "…denn niemand soll den letzten Weg alleine gehen".  

Caritas-Referentin Daniela Manke und Mitarbeiterin Frederike Wess regten die Teilnehmenden eingangs dazu an, auf die Herausforderungen in ihrem Ehrenamt während der Corona-Pandemie zu blicken und im Plenum darüber zu berichten. Das Impulsreferat von Heidi Müller drehte sich sodann um die neuesten Ergebnisse der Trauerforschung. Die Ehrenamtlichen des Trauergeleit-Projekts erfuhren in diesem Vortrag nicht nur interessante Erkenntnisse zur Trauerverarbeitung, sondern es ging auch darum, bei welchen Verlusten diese Prozesse der Trauerverarbeitung außer beim Tod eines geliebten Menschen vonnöten sind – zum Beispiel bei Verlust der Heimat, eines Körperteils, von Besitztümern oder dem Arbeitsplatz. Trauer, so die Gastrednerin, sei dabei als eine mögliche Reaktionsweise zu betrachten, mit der Menschen auf solche Verluste reagierten.

Der Vortrag in Fulda wurde durch eine Spende der Treuhandstelle für Dauergrabpflege Hessen-Thüringen, Frankfurt, ermöglicht. Infos für Interessierte an dem Projekt: www.trauergeleit.de. (pm) +++

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