Tiere gerieten durch Feuer in Panik

Polizeieinsatz: Hubschrauber sucht nach vermissten Kühen

Nach einem Brand in Miltenberg werden noch immer mehrere Kälber gesucht
Foto: Polizei Unterfranken/ Twitter

30.09.2020 / MILTENBERG - Rotorenlärm über dem beschaulichen Unterfranken: Am Dienstag lief ein Polizeihubschraubereinsatz bei Miltenberg. Aber nicht etwa nach einer vermissten Person suchte die bayerische Exekutive, 25 Kühe waren in der Nacht nach einem Brand in der Nähe eines Bauernhofes in Panik geraten und geflohen.



Gegen 23.00 Uhr war bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken am Montag über Notruf die Mitteilung über den Brand von einigen Heuballen im Altstadtweg in Miltenberg eingegangen. Zunächst ging man noch von einem Kleinbrand aus. Nach dem Eintreffen der ersten Streife der Polizeiinspektion Miltenberg und der Feuerwehrkräfte am Brandort zeigte sich aber schnell ein anderes Bild. Insgesamt rund 500 Heu- und Strohballen brannten in unmittelbarer Nähe von Gebäuden und einem angrenzenden Wald auf einem Lagerplatz lichterloh. Während 30 Feuerwehrleute der Feuerwehren Miltenberg, Breitendiel und Großheubach sowie Kräfte des THW den Brand gemeinsam löschten, waren Polizeikräfte mehrerer Dienststellen damit beschäftigt, 25 aus einer Halle entlaufene Jungrinder einzufangen.

Nur drei Kühe wurden in der Nacht gefunden

Weil die Tiere in Panik in sämtliche Richtungen geflohen waren, gestaltete sich die Suche in der Nacht schwierig. Nur drei Ausreißer konnten bis zum Morgengrauen gesichert werden, vom Rest fehlte jede Spur.

Hubschrauber nachalarmiert

Am Dienstag wurde der Polizeihubschrauber nachalarmiert, um die vermissten Vierbeiner zu suchen. Zur Warnung des Straßenverkehrs wurden Verkehrswarnfunkmeldungen abgesetzt und die Bundespolizei zur Sicherung des Schienenverkehrs verständigt. Auch erfolgten zusätzlich Suchaufrufe an die Bevölkerung.

Nach bisherigen Erkenntnissen wurde bei dem Brand niemand verletzt. Die Kriminalpolizei Aschaffenburg hat in der Nacht noch vor Ort die Ermittlungen übernommen, um neben der Brandursache auch die genaue Schadenshöhe zu klären, die im unteren fünfstelligen Bereich liegen dürfte. (mr/pm) +++

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