Privatisierung ins Spiel gebracht

"Neustart wagen": UBH-Fraktion fordert Rücktritt der Klinikleitung


Foto: Klinikum Hersfeld-Rotenburg

08.08.2020 / BAD HERSFELD - Nach der Bekanntgabe der Chefetage des Klinkums Hersfeld-Rotenburg, den Klinikverbund komplett neu aufstellen zu wollen, geht die Bad Hersfelder UBH-Fraktion mit der Geschäftsleitung knallhart ins Gericht: "Um die Arbeitsplätze und eine optimale Patienten-Behandlung im Klinikum Bad Hersfeld zu sichern, schlagen wir vor, dass die bislang Verantwortlichen ihre Stühle räumen und neue Manager beauftragt werden", sagt Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Schülbe.



Ärzte, Schwestern, Pfleger und Verwaltungsmitarbeiter würden eine "hervorragende und sehr engagierte Arbeit" leisten. Die jetzige Situation hätten sie nicht verdient.

Die UBH regt an, über eine Privatisierung ergebnisoffen zu diskutieren: "Es gibt Vorteile, wie beispielsweise die renommierte Großklinik in Bad Berka beweist. Zwischen den Kliniken eines privaten Zusammenschlusses gibt es erhebliche Synergieeffekte mit sinnvollen Einsparungen und fachmedizinischer Arbeitsteilung. Es gibt aber auch gewichtige Nachteile. Der Eigentümer, vertreten durch den Landkreis beziehungsweise Kreistag, sollte diese Problematik vorurteilslos beraten."

Die jetzigen Verantwortlichen des Bad Hersfelder Klinikkonzerns hätten das gesamte Vertrauen verspielt. Über 60 Millionen Euro an Steuergeldern seien "vernichtet" worden. Die Übernahme des Herz-Kreislauf-Zentrums (HKZ ) in Rotenburg an der Fulda sei "ein elementarer Fehler" gewesen. Nunmehr wolle der Landkreis als Eigentümer das HKZ bis auf die Reha schließen. 

Der Klinikum-Aufsichtsratvorsitzende, Landrat Dr. Michael Koch (CDU), die Geschäftsführung und die Mitglieder des Aufsichtsrates seien gescheitert. "Daher sind die Verantwortlichen, die die jetzige Misere verursacht haben, in der Pflicht, zurückzutreten", fordert die UBH. Nur so sei ein grundlegender Neuanfang möglich. (pm / sh) +++

X