Bündnis "Autokorrektur" stellt sich vor
Massive Proteste gegen Rodung des Dannenröder Forstes: "Politik hat versagt"
Fotos: Luisa Diegel
08.08.2020 / HOMBERG (OHM) -
"Angesichts der Klimakrise müssen wir alles tun, um den CO2-Ausstoß zu verringern, Wälder zu erhalten und Trinkwasser zu schützen. Genau dafür sind wir hier und wir gehen nicht weg", sagt Kim Lauterbach aus der Dannenröder Waldbesetzung. Am Freitagmorgen lud das Aktionsbündnis "Keine A49!" zu einer Pressekonferenz in den Dannenröder Forst ein, wo das neue Aktionsbündnis "Autokorrektur" vorgestellt wurde.
Hessische Regierung stark in der Kritik
Schlemmer kritisiert vor allem das Handeln der schwarz-grünen Regierung in Hessen. "Es ist eine Katastrophe, dass sich die Politik an dem Bau beteiligt. Wenn es tatsächlich zu einer Räumung kommt und man auf Menschen einprügeln wird, dann steht die Welt Kopf und die Grünen sind nicht länger wählbar. Wir müssen an dieser Stelle einen Stopp machen." Geplant ist, dass die Rodung des Waldes im Herbst dieses Jahres beginnt - bis dahin rechnen die Umweltaktivisten damit, dass über 1.000 Menschen den Wald besetzen werden. "Ich kann nur dazu aufrufen, dass sich viele Menschen uns anschließen und Teil der Bewegung werden", sagt sie. Denn im Falle einer Räumung "sollen so viele Menschen wie möglich vor Ort sein - und sich mit dem ganzen Körper wehren, um den Wald zu schützen".Unterstützung von Fridays for Future
Unterstützung bekommen die Waldbesetzer von Fridays for Future. "Der Bau der Autobahn und die Rodung des Waldes ist eine falsche Herangehensweise. Wir brauchen keine weiteren Autobahnen. Es ist an der Zeit, den Güterverkehr auf die Schiene zu bringen", fordert Leonard Diez. "Es stehen immer noch wirtschaftliche Interessen vor dem Klimaschutz, deshalb werden wir weiter zu Demos und Mahnwachen aufrufen." Auch die Aktivisten von "Ende Gelände", darunter auch Paula Eisner, möchten in den Dannenröder Forst kommen, "denn jetzt heißt es: zusammenstehen." Für sie sei es jetzt Zeit, "selbst Autokorrektur zu betreiben und den Danni zu retten", erklärt sie. "Seit Jahren wissen wir, dass Autobahnen ein Projekt der Vergangenheit sind und Interessen einer zerstörerischen Industrie bedienen. Statt Geld für Autos und Asphalt braucht es einen tiefgreifenden Wandel unseres Wirtschaftssystems, das den Schutz von Lebensgrundlagen in den Mittelpunkt rückt.""Wir bleiben und wir kämpfen"