Seite an Seite mit Rick Kavanian

Traumberuf Schauspielerin: Fay Dimmerling (14) spielt in der "Wolf-Gäng" mit

Schnappschuss mit Schauspieler und Comedy-Größe Rick Kavanian: Fay Dimmerling (14) aus Bad Hersfeld spielt im Kinofilm "Die Wolf-Gäng" mit.
Fotos: privat / Stefanie Harth

30.01.2020 / BAD HERSFELD - „Mega aufgeregt“ ist Fay Dimmerling, als sie gemeinsam mit ihren Eltern als VIP-Gast der Premiere des Kinofilms „Die Wolf-Gäng“ in Marburg beiwohnen darf. Die 14-jährige Gymnasiastin aus Bad Hersfeld hat sich beim Casting in Alsfeld eine der begehrten Komparsen-Rollen erspielt. „In wie vielen Szenen werde ich zu sehen sein?“, fragt sie sich, während die ersten Sequenzen des Fantasy-Streifens über die Leinwand flimmern.



Und ja: Selbstverständlich entdeckt Fay das von ihr verkörperte Schulmädchen, das im historischen Gewand gekleidet ist, gleich in mehreren Szenen. „Ich bin sogar in Großaufnahme neben Schauspieler und Comedian Axel Stein zu sehen, der den gutmütigen Hausmeister Hannappel mimt“, sagt die Achtklässlerin, die leidenschaftlich gerne schauspielert, tanzt und singt.

„Cool“ seien die Dreharbeiten im Herbst 2018 in der alten Universität in Marburg gewesen. „Am Filmset sah es aus wie bei Harry Potter“, schwärmt Fay. „Das komplette Team – allen voran Rick Kavanian und Axel Stein – war richtig nett und zu lustigen Streichen aufgelegt.“ Anstrengend sei die Zeit in Marburg aber auch gewesen: „Wir haben manchmal vier bis fünf Stunden gedreht, um eine zweiminütige Szene im Kasten zu haben.“

Zur „Wolf-Gäng“ gestoßen ist Fay über „Lenas Geheimnis – von Menschen, Mäusen, Zauberwesen“, das von Franziska Reichenbacher inszenierte Familienstück, das 2018 die kleinen und großen Besucher der Bad Hersfelder Festspiele verzaubert hat: „In ‚Lenas Geheimnis‘ habe ich die Rolle der Fiona übernommen“, sagt die kulturbegeisterte Schülerin, die bei den Festspielen, beim Projekt „Künste öffnen Welten“, bei den „Sommernachtsträumern“, in den Obersberg-Chören sowie in der Musical AG der Gesamtschule Obersberg mitwirkt und Elevin der Tanz- und Ballettschule Michèle Meckbach ist.

„Nach einer ‚Lena‘-Aufführung hat mich ein Mitarbeiter der Produktionsfirma von ‚Die Wolf-Gäng‘ angesprochen und mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, im Film mitzuspielen“, berichtet Fay, die das erste Mal im zarten Alter von sechs Jahren als Statistin bei den Opernfestspielen auf der Bühne der Stiftsruine stand. „Meine Eltern haben gecheckt, ob das Angebot seriös ist – und schneller als gedacht war ich Teil der ‚Wolf-Gäng‘.“

Fay, die laut eigener Aussage „sehr, sehr gerne im Mittelpunkt“ steht, liebt es, in fremde Rollen zu schlüpfen. „Schauspielerin zu sein – das ist mein Traumjob“, sagt sie. Ihr Herz schlägt aber eher fürs Theater als für den Film. „Theater lebt von der Interaktion zwischen Darstellern und Publikum – das Tolle ist: man bekommt den Applaus direkt mit.“

Diszipliniertheit scheint der Bad Hersfelderin, die bei den Festspielinszenierungen „Krabat“ (2016), „Emil und die Detektive“ (2019) und natürlich bei „Lenas Geheimnis“ (2018) mit von der Partie war, in die Wiege gelegt worden zu sein: „An manchen Tagen renne ich vom Chor zu den Theaterproben oder von der Schule zum Tanzen“, erzählt sie. „Besonders heftig“ sei es in den Sommerferien, wenn die Festspielproben und Darbietungen ihren Höhepunkt erreichen. „Unser Familienurlaub im Sommer muss dann immer ausfallen“, meint Fay augenzwinkernd. „Der Trubel ist aber eher meinen Eltern zu viel.“

„Ein Leben ohne Schauspielern, Tanzen und Singen – das geht gar nicht“, betont sie. „Ich wüsste ansonsten nichts mit meiner Freizeit anzufangen. Klar, müssen mich meine Eltern ab und an bremsen. Oberste Priorität genießt die Schule…“

Tipps von den „Großen“, wie vom Festspielintendanten Joern Hinkel, vom Kult-Schauspieler Martin Semmelrogge oder vom „Hair“-Ensemble saugt Fay geradezu in sich auf. „Joern Hinkel hat so viel Spaß daran, uns Kindern und Jugendlichen etwas beizubringen. Er hat mit uns beispielsweise geübt, wie man ein einzelnes Wort – passend zur Handlung – richtig ausspricht.“ Überhaupt seien das Festspiel-Team und die „Sommernachtsträumer“ eine „Super-Truppe“.

Auch wenn sie ihre quirlige und zielstrebige Tochter gelegentlich „entschleunigen“ müssen, schwingt eine gewaltige Portion Elternstolz mit: „Fay lebt ihren Traum und ihr Hobby – und ist glücklich dabei“, bringen es Sissy und Dirk Dimmerling auf den Punkt. (Stefanie Harth) +++

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