Polizei war gut vorbereitet

220 Traktoren legten kompletten Verkehr lahm - Landwirte wollen gehört werden

Ungewohntes Bild vor dem Fuldaer Stadtschloss: 215 Traktoren sorgten für ein großes Verkehrschaos in Fulda
Fotos: Kevin Kunze

18.01.2020 / FULDA - Ausnahmezustand in der Domstadt: Die Landwirte der Region demonstrierten mit ihren Traktoren in der Fuldaer Innenstadt und legten damit den kompletten Verkehr im Zentrum lahm. Für viele Autofahrer war dabei der Freitagnachmittag der reinste Horror. Die 220 Traktoren brachten den kompletten Feierabendverkehr in Fulda zum Erliegen.



"In Absprache mit der Stadt, waren wir sehr gut auf diese Demonstration vorbereitet. Wir haben mit rund 200 Traktoren gerechnet und konnten uns deshalb gut auf die Situation einstellen", erklärte Polizei-Pressesprecher Patrick Bug im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Allerdings konnte auch die bestens vorbereitete Polizei nicht verhindern, dass viele der Arbeitnehmer in den Stau gelangten. Zudem war auch der öffentliche Nahverkehr von der Demonstration stark beeinträchtigt. Neben rund 60 Einsatzkräften, die den Verkehr regelten, setzte die Polizei auch den Einsatzhubschrauber IBIS ein.

"Wir Landwirte werden für viele Dinge haftbar gemacht, ob Bienenschutz oder Wolfsproblematik. Deshalb wollen wir, dass am heutigen Tag keine Fahrzeuge mehr aus Fulda kommen, um auf unsere Situation aufmerksam zu machen. Zwar wird dies Unmut in der Bevölkerung hervorrufen, allerdings zeigen wir dadurch, dass wir Landwirte die Leittragenden der Situation sind", sagte Organisator Peter Kömpel zu Beginn der Demonstration. Nachdem sich die Traktoren am Fuldaer Messegelände getroffen hatten, fuhren sie durch die komplette Innenstadt und machten ihrem Ärger mit vielen Plakaten und Transparenten Luft.

Allerdings kamen auch Politiker zum Treffpunkt in Fulda Galerie: Landrat Bernd Woide (CDU) oder MdL Markus Meysner (CDU) standen den Bauern für verschiedene Gespräche zur Verfügung. "Mir macht diese festgefahrene Situation Angst, denn in den bisherigen Gesprächen habe ich festgestellt, dass die Bauern sehr frustriert sind. Deshalb bin ich auch hier zum Treffpunkt gekommen, um mit den Landwirten in den Dialog zu treten", so Landrat Woide am O|N-Mikrofon. (Kevin Kunze)+++

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