Pater Nikodemus Schnabel begeistert
Keimzellen, Zusammenhalt und Religion - ein unterhaltsamer Neujahrsempfang
Fotos: Hans-Hubertus Braune
17.01.2020 / NEUHOF -
Der Neujahrsempfang in der Kaligemeinde Neuhof hat sich zu einem gesellschaftlichen Top-Ereignis im südlichen Landkreis Fulda entwickelt. Mehrere hundert Gäste kamen am Donnerstagabend in das vollbesetzte Gemeindezentrum in Neuhof. In einem kurzweiligen und hochinteressanten Programm stand Pater Nikodemus Schnabel im Mittelpunkt. Sein Vortrag bog den Bogen von Jerusalem über Berlin nach Neuhof.
Beim Neujahrsempfang in Neuhof bekamen die Zuhörer ein Gespür dafür, warum Pater Schnabel als Experte der verschiedenen Religionen und insbesondere für die Situation in Jerusalem gefragt ist. Sein fundiertes Fachwissen brachte er angenehm rüber. "Ich habe das Gefühl, es gibt nur noch Schwarz oder Weiß. Grautöne sind nicht beliebt. Extrempositionen sind einfacher. Das hast Du Feinde oder einen Fan-Club", sagte der Pater und wünschte sich mehr Meinungsvielfalt und Akzeptanz. Die Welt funktioniere nicht mehr so wie früher, es gibt viel Konfliktpotenzial. In Berlin fühlte er sich zunächst als der skurrilste Mitarbeiter unter den vielen Anzugträgern. Den "Faktor Religion sichtbar machen" - so beschrieb er seine Aufgabe.
Zusammenhalt und Gemeinschaft waren auch die Stichworte für die Gastgeber. Bürgermeister Heiko Stolz verzichtete in seinem Grußwort auf langatmige politische Erfolge in seiner Gemeinde. Er stellte die "Keimzellen, die das wesentliche ausmachen" vor und nannte unter anderem die Projekte "Leben und Arbeiten in Neuhof", "Hand in Hand" oder die ehrenamtlichen Fahrer des Bürgerbuses. Ein Zukunftsprojekt für dieses Jahr sei die Entwicklung eines Leitbildes, einer Strategie und eine Vision für Neuhof, das sich als Mittelzentrum etablieren will. Auch der demografische Wandel, die Digitalisierung und die Gesundheitsversorgung (Neuhof ist dem Gesundheitsnetzwerk GNO beigetreten) seien wichtige Aufgaben.