Knapp 120 Teilnehmer

Proteste gegen Verkehr in der Steinkaute: Bewohner fordern Veränderungen

Die Richelsdorfer sehnen sich nach Verbesserungen in der "Steinkaute"
Fotos: Kevin Kunze

12.12.2019 / WILDECK - Der Wildecker Ortsteil Richelsdorf ist wirklich arg gebeutelt: Neben einem geplanten Windpark bereiten den Bürgern vor allem die Arsenbelastung und die Verkehrssituation im 600-Einwohner Dorf, Sorgen. Deshalb demonstrierten rund 120 Bürger gegen das Verkehrsaufkommen. Die Steinkaute, die ortsansässige Hauptstraße und gleichzeitige Landstraße, wird sehr stark befahren. Gerade durch die enorme Belastung von Lastkraftwagen sinkt die Lebensqualität an der Straße ungemein.



Obwohl die Veranstaltung bereits am Mittwochnachmittag um 14.30 Uhr startete, war die Beteiligung sehr groß. Dabei nahmen nicht nur Dorfbewohner an der Demonstration teil, auch Bürger aus Obersuhl, Bosserode oder Hönebach wollten die Richelsdorfer bei ihrem Anliegen unterstützen. "Mit der Beteiligung sind wir sehr zufrieden, obwohl wir diese Demo im Hellen aus Sicherheitsgründen abhalten müssen, kamen erstaunlich viele Bürger", erklärte Organisator und Sprecher der Bürgerinitiative "Steinkaute" Hans-Joachim Hott. Inzwischen sind die ursprünglich drei Bürgerinitiativen im Wildecker Ortsteil zu einer zusammengefasst. Die BI Richelsdorf unterteilt sich in die Bereiche Arsen, Windkraft und eben Landstraße. Jeder Sektor hat dabei einen eigenen Sprecher.

Die gut organisierte Veranstaltung wurde von der Polizei und der Feuerwehr begleitet. Denn mit ihren selbst gestalteten Plakaten zog die Bürgerschaft durch die marode "Steinkaute". Deshalb wurde in diesen Intervallen, der Verkehr von der Polizei gesperrt. Dabei birgt die Hauptstraße einige Probleme, nicht nur der schlechte Zustand bereitet den Richelsdorfern Sorgen. Gerade durch den Lärm sind Anwohner sehr stark vom Durchgangsverkehr betroffen: "Wir fordern das nun endlich Maßnahmen ergriffen werden, die Lärmbelastung für die Anwohner ist viel zu hoch. Wir würden uns wünschen, dass es ein Durchfahrverbot für den Durchgangsverkehr gibt", sagte Hott im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.

Momentan reagierten aufgrund der hohen Lärmbelastung die Behörden mit einer temporären 30er-Zone, seitdem hat sich die Situation laut den Anwohnern verbessert. Aber den Tausenden von Fahrzeugen, die täglich das Dorf in Richtung Eschwege und Göttingen passieren, haben ihre Spuren auf der Landstraße hinterlassen. Bodenwellen und Löcher sind in der "Steinkaute" dadurch keine Seltenheit.

Mit Plakaten machten die Betroffenen und Dorfbewohner ihrem Unmut Luft. Lkw zerstöre das Dorfleben oder der Lärm mache die Anwohner krank. Zudem sieht Wildecks Bürgermeister das Problem, dass potenzielle Dorfbewohner von den vielschichtigen Problemen im Ort abgeschreckt werden können. Mit der Organisation und der Teilnehmerzahl zeigte sich Wirth hingegen zufrieden: "Großer Dank geht an die Organisation und die Teilnehmer, es werden im nächsten Jahr weitere solcher Veranstaltungen folgen", erklärte der Bürgermeister zum Abschluss der Veranstaltung. (Kevin Kunze)+++

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