Tipps vom Experten

Brandgefahr: Lithiumbatterien dürfen nicht in den Hausmüll

Lithiumbatterie
Foto: picture alliance/imageBROKER

20.11.2019 / REGION - Am 14. November ist das Postverteilerzentrum in Alsfeld abgebrannt. Als Ursache wird ein Defekt an der Ladestation für E-Bike-Akkus vermutet. Aber auch die unscheinbaren Lithiumbatterien in Fotoapparaten und anderen Haushaltsgeräten bergen große Gefahren - wenn sie nicht richtig gehandhabt werden. Winfried Uth, Gründer des Kompetenzzentrums 3G in Fulda, erklärt, was gemacht werden muss, um die Batterien zu entschärfen.



Lithiumbatterien dürfen nicht in die üblichen Batterie-Sammelbehälter entsorgt werden: "Es handelt sich um ein Gefahrgut und muss deshalb auch so behandelt werden. In der Nähe des Heimatortes unseres 3G-Fachreferenten für Gefahrgut sind schon zwei Unternehmen aus diesem Grund abgebrannt. Die einfachste Lösung ist, beide Pole abzukleben - Tesafilm reicht aus - und die Batterien in einem gesonderten Behälter, etwa einem Eimer mit Deckel, bis zur Entsorgung im Freien zu lagern, wo kein Brandschaden entstehen kann", erklärt Uth.

Die leichtentzündlichen Lithiumbatterien können schnell beschädigt werden. Schon eine kleine Beschädigung am Schutzmantel kann zu einem Kurzschluss führen. Eine Selbstzündung lässt einen Metallbrand mit Temperaturen von mehr als 1.000 Grad Celsius entstehen, deshalb ist große Vorsicht bei der Entsorgung der Batterien angesagt. "Auf keinen Fall gehören solche Batterien in den Gelben Sack! Das Material in gelben Säcken wird bei der Abholung häufig gepresst, das kann zu Beschädigungen um zum Brand führen. Die Hersteller müssen unbedingt mehr Informationsarbeit leisten, damit die Verbraucher wissen, mit was sie zu tun haben. Das beginnt schon bei der Benutzung: Es dürfen nur passende Ladegeräte verwendet werden, außerdem muss nach erfolgter Aufladung die Batterie entfernt werden, sonst kann es zu gefährlichen Reaktionen kommen. Lithium-Akkus sollten zudem nur von autorisierten Händlern repariert werden - bitte nicht selber versuchen, die enthaltenen Stoffe sind sehr giftig!" (mau) +++

Winfried Uth
Foto: ON

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