Eine kleine Sensation

Goldschakal läuft in Fotofalle – Erneuter Wolfsriss in Unter-Seibertenrod


Foto: Michael Jüngling

19.11.2019 / ROMROD - Der Goldschakal stammt aus Südosteuropa und ist hierzulande äußerst selten. 2015 wurde eines der Tiere zum ersten Mal in der Nähe von Schlitz gesichtet, ein Jäger hatte es damals fotografiert (OSTHESSEN|NEWS berichtete). Nun gelang dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) im Vogelsberg ein zweiter Nachweis mittels einer Fotofalle.



Das HLNUG betreibt im Vogelsberg zur Beobachtung des Wolfs ein aktives Monitoring mittels Fotofallen. In Absprache mit dem dortigen Forstamt wurde südlich von Romrod bei einem getöteten Muffelschaf eine Wildkamera installiert. Diese lieferte in den folgenden Tagen nicht nur Bilder des Goldschakals – auch ein Wolf, ein Fuchs und ein Waschbär wurden dort abgelichtet.

Dass Goldschakale nach Norden wandern kommt vor, bisher sind die Tiere allerdings nur sehr vereinzelt in Deutschland nachgewiesen worden. Die Art findet sich in Europa hauptsächlich im Bereich des Balkans, von wo aus sie sich Richtung Norden und Westen ausbreitet.

Wie der europäische Grauwolf gehört auch der Goldschakal biologisch zur Gattung der Hundeartigen. Er ist der einzige Schakal, der in Europa überhaupt verbreitet ist. Man findet ihn hauptsächlich in Griechenland, Albanien, Rumänien, Bulgarien sowie im Bereich des ehemaligen Jugoslawiens. Jedoch wird er immer öfter in Gegenden gesichtet, in denen er zuvor nicht heimisch war – so gibt es mittlerweile auch in Italien und Ungarn feste Populationen. Der gefährlichste natürliche Feind des Goldschakals ist sein größerer Verwandter, der Wolf.

Wolfsriss in Unter-Seibertenrod

Ende Oktober fand ein Landwirt ein getötetes Kalb auf seiner Weide. Da das neu geborene Angus-Rind aller Wahrscheinlichkeit nach lebensfähig war und massive Fraßspuren an Rumpf und Hinterbeinen aufwies, deutet vieles darauf hin, dass es von einem Wolf gerissen wurde. Entnommene Proben haben nun DNA-Spuren eines Wolfes am Kadaver aufgewiesen.

Seit mindestens Mai 2019 hält sich nachweislich ein Wolf im Gebiet um Ulrichstein auf. Individuell nachgewiesen wurde ein Wolf im Vogelsberg zuletzt Anfang September, ebenfalls in Unter-Seibertenrod. (mr) +++

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