Erstochen und in Kofferraum gelegt

Junges Pärchen (17, 20) gesteht Mord an Mann (45) - Leiche in Fulda geworfen

Taucher von Wasserschutzpolizei und Feuerwehr suchten in der Fulda
Fotos (2): TVnews-Hessen

21.11.2017 / NIEDERAULA - Wie der MDR soeben mitteilt, hat ein jugendliches Paar (17 und 20 Jahre alt) gestanden, einen Mann auf einem Parkplatz bei Gera erstochen zu haben, um an dessen Auto zu kommen. Die Leiche hätten sie dann in dem Kofferraum gelegt und bei Niederaula in die Fulda geworfen. Das Pärchen sei in Frankfurt am Main festgenommen worden. Offenbar war es ein Zufallsfund: Dem Paar war offenbar der Sprit ausgegangen, eine Streife kontrollierte sie und fand dabei Blutspuren im Kofferraum des Autos.


Die zuständige Staatsanwaltschaft in Zwickau erklärt offiziell in einer Pressemitteilung:

"Der Bereitschaftsrichter des Amtsgerichts Zwickau hat am Samstag Haftbefehl wegen gemeinschaftlichen Mordes gegen eine 17-jährige Jugendliche und ihren 20-jährigen Freund aus Zwickau erlassen. Ihnen wird vorgeworfen, am 11.11.2017 gegen 02.00 Uhr in der Plauenschen Straße in Gera den 45-jährigen Heiko H. durch Messerstiche in den Hals und den Oberkörper getötet zu haben, um ihm seinen Pkw wegzunehmen. Anschließend sollen sie ihn in den Kofferraum seines Wagens gelegt und in der Nähe von Bad Hersfeld in die Fulda geworfen haben.

Die als vermisst gemeldete 17-jährige Zwickauerin war seit dem 02.11.2017 mit ihrem Freund unterwegs. Nach verschiedenen Stationen gelangten beide am Abend des 10.11.2017 nach Gera, wo sie verabredeten, ein Auto zu erlangen, um mit diesem weiterzufahren. Am 11.11.2017 wurden beide durch Polizeibeamte auf einem Parkplatz in Frankfurt am Main festgestellt.

Die Beschuldigten sind überwiegend geständig. Da beide Jugendliche bzw. Heranwachsende im Sinne des Jugendgerichtsgesetzes sind, erfolgte nach dem geltenden Wohnortprinzip die Vorführung vor den Ermittlungsrichter des AG Zwickau, welcher Haftbefehl erließ.

Die Leiche konnte bisher trotz umfangreicher Suchaktionen durch die hessische Polizei nicht aufgefunden werden.

Nach bisherigen Erkenntnissen fuhren die Beschuldigten im Zeitraum zwischen dem 08. und dem 10.11.2017 per Anhalter mit einem älteren Mann in dessen Pkw von Altenburg nach Ronneburg. Diesem erzählten sie, dass sie obdachlos seien und nach Ronneburg fahren wollen. Der Fahrer des Pkw sowie weitere mögliche Zeugen werden gebeten, sich bei der KPI Zwickau unter der Telefonnummer 0375/4284480 oder per E-mail unter KPI.PD-Z2@polizei.sachsen.de zu melden."

Ein größeres Aufgebot an Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst sorgte am Samstagnachmittag für Aufregung im Bereich der Fulda bei Niederaula (Landkreis Hersfeld-Rotenburg). Auch ein Polizeihubschrauber kreiste zwischenzeitlich über den Fuldawiesen. Bislang sind die Informationen spärlich. Das Polizeipräsidium in Osthessen kann nicht allzu viel dazu sagen, da die Zuständigkeit bei der Landespolizeiinspektion in Thüringen/Sachsen liegt.


Offenbar ermitteln die dortigen Beamten von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft in Gera und Zwickau wegen eines Tötungsdeliktes. Eine Spaziergängerin aus Niederaula hatte vor wenigen Tagen beim Gassigehen mit ihren Hunden und Freunden an der Fulda jede Menge Lappen mit Blutspuren und eine Jacke, die an der Böschung und in der Fulda lag, entdeckt. Ihre beiden Hunde hatten dies aufgespürt. Die Polizei hat daraufhin die Ermittlungen aufgenommen, zumal Reifenspuren dort bis an die Fulda führten.

Am Samstagnachmittag kamen neben dem Polizeihubschrauber, Taucher der Feuerwehr Bad Hersfeld sowie der Hessischen Bereitschaftspolizei und der Rettungsdienst zum Einsatz. (Hans-Hubertus Braune) +++

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