Hünfelder SV - SSV Sand 6:3 (1:2)

Aus 1:3 mach 6:3! Der HSV zündete seinen Turbo

Kevin Krieger (vorne) brachte seine Hünfelder mit dem 1:0 in Führung
Fotos: Siggi Labrig

15.10.2017 / FUSSBALL - Was war denn bitte auf der Rhönkampfbahn los? In einem nervenaufreibenden Verbandsliga-Spitzenspiel gewann der Hünfelder SV am Samstagnachmittag mit sage und schreibe 6:3 (2:1) gegen den SSV Sand. Dabei hatten sich alle schon einen Sieg der Hünfelder abgeschrieben. Sand spielte, wie gewohnt, sehr gut auf und lag mit 3:1 vorne, ehe der HSV seinen Turbo zündete.


Dazu müssen wir eine Sache vorwegnehmen: der HSV zeigte in Durchgang eins eine enttäuschende Leistung und niemand mehr glaubte an einen Sieg der Gastgeber. Doch bekanntlich sollte man niemals nie sagen. 53. Spielminute: Youngster Sebastian Körner gab dem Leder einen Schwung, einmal durch die Sander Zentrale, Kevin Kriegers Flanke landete perfekt auf dem Kopf von Michael Bublitz, der den Ball einnickte - 2:3. Der HSV fing wieder an Fußball zu spielen und zeigte sich von da an, bis zum Ende, von seiner Schokoladenseite.

Fünf Minuten später war es dann Christoph Neidhardt, der zum 3:3-Anschlusstreffer traf. Die Führung und die endgültige Wende des Spiels bescherte aber der Gast selbst: Hünfelds Maximilian Fröhlich schoss, und Christian Guthof beförderte den Ball per Hacke zwischen Torwart Sascha Beetz und linkem Pfosten (59.) - 4:3 für den HSV und die Rhönkampfbahn stand Kopf. Zuvor schüttelte alle ihr Haupt und waren sicht-und hörbar enttäuscht von der desolaten Leistung ihrer Mannschaft, doch das Blatt wendete sich.

„Nach dem 3:1 lief dann alles in unsere Richtung. Wobei das 3:1 nochmal ein richtiger Nackenschlag für uns war“, so HSV-Trainer Dominik Weber nach der torreichen Partie. Dasselbe sagte Sands Spielführer und zweifacher Torschütze, Tobias Oliev, über den magischen Stand von 3:1: „Nach dem 3:1 brach bei uns die Euphorie aus und dann bekommen wir einen Nackenschlag durch das 3:2. Das Momentum war dann auf Hünfelds Seite.“

Der SSV Sand hingegen bestimmte rund 25 Minuten der ersten und zehn Minuten der zweiten Hälfte das Spiel. „Hünfeld hat nicht viel zugelassen“, so Oliev. Denn die Chancen, die Sand hatte, haben sie souverän und in altbekannter Manier verwandelt. Steffen Klitsch spielte Tobias Oliev frei, der seine Mannschaft damit zurück ins Spiel brachte (23.). Kurze Zeit später machte es wieder der Kapitän, der von Daniel Wagner, welcher über die linke Seite herangestürmt kam, bedient wurde (41.).

Das schönste Tor des Nachmittags erzielte allerdings Hünfelds Julian Rohde, der aus 26 Metern einen Freistoß an die Unterkante-Latte hämmerte - 5:3 (82.). Dann standen sich Rohde und Sands Keeper Sascha Beetz bei einer ähnlichen Situation gegenüber, doch diesmal hielt Beetz klasse (84.). Allgemein zeigte Sands Schlussmann heute eine überzeugende Leistung.

„Die Jungs haben in Durchgang zwei völlig befreit aufgespielt und haben alles auf eine Karte gesetzt. Das war bärenstark und ich hätte nicht mehr damit gerechnet“, so ein stolzer Dominik Weber, der seiner Mannschaft großen Respekt zollte, „ich weiß gar nicht, wie ich es mit Worten beschreiben soll, was meine Jungs heute abgeliefert haben.“ (Franziska Vogt)

DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

Hünfelder SV: Christian Ruck - Thorsten Trabert, Franz Faulstich (81. Nicolas Häuser), Marius Bublitz (55., Maximilian Fröhlich), Sebastian Schuch, Julian Rohde, Kevin Krieger, Steffen Witzel, Christoph Neidhardt (84. Sven Bambey), Lukas Budenz, Sebastian Körner.

SSV Sand: Sascha Beetz - Tobias Oliev, Steffen Klitsch, Christian Guthof, Pascal Itter, Simon Bernhardt, Steffen Bräutigam, Marcel Wippel (67. Jan-Philipp Schmidt), Viktor Moskaltschuk, Andre Wicke, Daniel Wagner (69. Lukas Knigge).

Schiedsrichter: Wissam Awada (Kassel).

Zuschauer: 220. 

Tore: 1:0 Kevin Krieger (5.), 1:1 Tobias Oliev (23.), 1:2 Tobias Oliev (41.), 1:3 Daniel Wagner (50.), 2:3 Marius Bublitz (53.), 3:3 Christoph Neidhardt (58.), 4:3 Christian Guthof (59., Eigentor), 5:3 Julian Rohde (83.), 6:3 Maximilian Fröhlich (86.). +++

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