Fuldas frischgebackener Europameister

Ruwen Filus über sportliche Erfolge und private Fortschritte

Frischgebackener Europameister: Ruwen Filus vom TTC Fulda-Maberzell
Archivfotos: Jonas Wenzel

19.09.2017 / TISCHTENNIS - Frischgebackener Europameister: für Ruwen Filus, Profi des TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, endete die EM in Luxemburg mit der Goldmedaille mit der deutschen Mannschaft. Doch nicht nur im sportlichen Bereich läuft es derzeit gut für den 29-Jährigen. Nach einer Delfintherapie macht seine kleine Tochter Marie Fortschritte.



Nein, enttäuscht sei er nicht gewesen. Das sagt Ruwen Filus einen Tag nachdem sich die deutsche Mannschaft die Europameisterschaft in Luxemburg holte. Allerdings ohne den Profi des TTC Fulda-Maberzell. Denn im Finale setzte Bundestrainer Jörg Roßkopf auf Timo Boll, Patrick Franziska und Dimitrij Ovtcharov. „Man stellt sich in den Dienst der Mannschaft, auch wenn es ärgerlich ist“, sagt Filus im Gespräch mit ON|Sport. Anteil am siebten Titel einer deutschen Mannschaft hat Filus dennoch.

Denn auf dem Weg zur Europameisterschaft steuerte der TTC-Profi insgesamt drei Einzel-Siege bei. Gegen den Spanier Alvaro Robles (1. Runde), den Kroaten Tomislav Kolarek (2. Runde) und den Ukrainer Yevhen Pryshchepa (Viertelfinale) gewann der Abwehrspezialist seine Einzel, bevor Filus im Halbfinale sein Duell gegen den Slowenen Bojan Tokic verlor. Entsprechend positiv fällt Filus‘ Fazit aus.


Keine Zeit zum Genießen

„Es waren richtig gute Tage in Luxemburg“, erzählt Filus, „wir sind gut durch die Gruppenphase gekommen und haben insgesamt nur zwei Einzel verloren.“ Eines davon verlor der TTC-Spieler, nämlich im Halbfinale gegen den Slowenen Bojan Tokic. Im Finale aber baute Roßkopf aus taktischen Gründen seine Aufstellung um und Ruwen Filus blieb nur die Rolle des Antreibers vom Spielfeldrand.

„Ich habe aber auch noch nicht meine Form gefunden“, gibt sich Filus selbstkritisch. Große Zeit, den Erfolg zu genießen, hat der Fuldaer Profi allerdings nicht. Denn bereits am Mittwoch reist er zum nächsten Event – den Austria Open. Ende September geht es anschließend für den heimischen TTC wieder an die Platte.

Und da sind die Fuldaer gleich doppelt gefordert. Zunächst geht es am Freitag, den 29. September, zum Pokal nach Bremen. Am Sonntag, 1. Oktober, wartet dann der Klassiker gegen Borussia Düsseldorf. „In beiden Spielen wird mit unterschiedlichen Bällen gespielt. Das macht die Vorbereitung schwierig“, blickt Filus dem Programm entgegen. Aber nicht nur im sportlichen Bereich kann Ruwen Filus derzeit zufrieden sein.

Tochter Marie macht Fortschritte

Denn im Sommer flog der 29-Jährige für zwei Wochen mit seiner Familie in die Karibik. Auf der Insel Curacao stand eine Delfintherapie für seine schwer gehandicapte Tochter Marie auf dem Plan (wir berichteten). „Die Therapie ist gut verlaufen“, berichtet Filus nun, „gerade im kognitiven Bereich macht Marie Fortschritte.“ Zwei Stunden täglich verbachte die kleine Marie mit den Delfinen im Wasser. Finanziert wurde die Therapie komplett durch Spenden.

„Dafür sind wir auch sehr dankbar“, sagt Filus, der sich über die Unterstützung seiner Familie freut. Frischgebackener Europameister und Fortschritte bei Tochter Marie – Ruwen Filus kann derzeit zufrieden sein. „Wenn ich jetzt noch an meine alte Form anknüpfen kann, ist alles super“, sagt Filus schmunzelnd. Sein Verein, der TTC Fulda-Maberzell, hätte sicher nichts dagegen. (Tobias Herrling) +++

Im Finale wurde der 29-Jährige zwar nicht eingesetzt, seinen Anteil am Titel hat Filus dennoch

Familienbild: Ruwen Filus mit Frau Verena und Töchterchen Marie
Foto: Privat

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