Krimi gegen Grünwettersbach

3:2! TTC Fulda-Maberzell zittert sich zum Sieg im ersten Heimspiel

Matchwinner: Ruwen Filus steuerte im letzten Duell den nötigen dritten Punkt für den TTC Fulda-Maberzell zum Sieg bei
Fotos: Jonas Wenzel

03.09.2017 / TISCHTENNIS - Was für ein Heimspiel-Auftakt des TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell: Am Samstagabend zitterten sich die Mannen von Trainer Qing Yu Meng zu einem hart umkämpften 3:2-Erfolg über den ASV Grünwettersbach, der mit Ricardo Walther den stärksten Spieler in seinen Reihen hatte. Ruwen Filus war es, der im fünften Duell des Tages die Nerven behielt und den Heimsieg klar machte.



Totenstille herrschte an diesem Samstagabend, als TTC-Akteur Jonathan Groth zum Matchball in der dritten Partie gegen den Engländer Samuel Walker vom ASV Grünwettersbach ansetzte. Groth hatte war zuvor in jedem Satz zunächst in Rückstand gelegen und sich immer wieder zurückgekämpft. Selbst beim Matchball im dritten Satz gab Walker nicht nach und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Groth den Ball mit dem 12:10 die 2:1-Führung für Fulda besorgte. Die Zuschauer, die immer unruhiger wurde, hielt es nicht mehr auf ihren Sitzen.

Die Anspannung, die in jedem einzelnen Gesicht der 380 Zuschauer zu sehen war, verschwand jedoch nur vorübergehend. Das Spiel sollte sich in den kommenden Minuten zu einem waschechten Krimi zuspitzen: Da Fuldas Nummer eins Wang Xi, der in seinem ersten Spiel gegen Dang Qiu noch souverän gewann, sich nicht gegen einen bärenstarken Ricardo Walther durchsetzen konnte (2:3), musste Ruwen Filus im alles entscheidenden fünften Duell gegen Dang Qui ran. Filus, der nach einer klaren 0:3-Niederlage als das Sorgenkind des Tages bezeichnet werden konnte, trug nun die volle Verantwortung auf seinen Schultern.

Nachdem Qiu ihn zu Beginn des fünften Spiels ganz schön in Bedrängnis brachte und eine Niederlage Fuldas auf eigenem Boden so bedrohlich nahekam, wurde das Spiel unterbrochen, damit TTC-Coach Qing Yu Meng seinen Schützling kurz zur Seite nehmen konnte. „Ich habe ihm in diesem Moment keinen taktischen Rat gegeben. In solchen Momenten hilft es nicht, die Strategie zu ändern, sondern es kommt darauf an, ermutigende und aufbauende Worte zu finden“, erklärte Meng nach dem Spiel. Filus, den manch einer an diesem Abend schon abgeschrieben hatte, erlangte sein Selbstbewusstsein zurück und bezwang seinen Gegner mit 3:1 im vierten Satz. Der Krimi und der zweite Sieg für Fulda in dieser Saison waren perfekt.

Bester Spieler an diesem denkwürdigen Samstagabend war aber wohl ASV-Mann Ricardo Walther. Die Nummer 41 der Welt triumphierte nicht nur gegen den chancenlosen Ruwen Filus, sondern brachte auch den so souverän gestarteten Wang Xi ins Schwitzen, den er mit 3:2 im fünften Satz bezwang. „Wir sind heute alle besonders stolz auf Ricardo. Er hat viel Gefühl bewiesen und konnte sich am Ende gegen die starke Abwehr Xis durchsetzen. Trotz der insgesamt auch guten Teamleistung, wären wir heute natürlich lieber als Sieger nach Hause gefahren“, äußerte sich Grünwetterbachs Trainer Rade Markovic.

Auch Fuldas Trainer Meng hatte sich im Vorfeld ein etwas leichteres Spiel gehofft: „Grünwettersbach hat es uns heute sehr schwer gemacht. Am Ende zählt aber nur der Sieg und wir sind nun mit 4:0-Punkten auf Platz zwei der Liga. Sicherlich hätten wir heute stärker auftreten müssen, aber die Erwartungen vor dem ersten Heimspiel sind auch immer sehr hoch“, zieht Meng Bilanz, der die Klasse seines Teams in den kommenden Begegnungen - unter anderem gegen Serienmeister Düsseldorf - unter Beweis stellen will. (Niklas Dietrich)


DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

Wang Xi - Dang Qiu 3:0 (11:6, 11:4, 13:11)

Ruwen Filus - Ricardo Walther 0:3 (6:11, 5:11, 4:11)

Jonathan Groth - Samuel Walker 3:0 (11:8, 11:7, 12:10)

Wang Xi - Ricardo Walther 2:3 (4:11, 11:5, 11:9, 8:11, 10:12)

Ruwen Filus - Dang Qiu 3:1 (16:14, 3:11, 11:7, 11:7)

Zuschauer: 380. +++

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